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Kontakt & Infos

Zeche Lohberg 1/2
Hünxer Straße 368
46537 Dinslaken

Lohberg 4 / Wetterschacht Hünxe
Minnekenstege / Wilhelmstraße
46569 Hünxe


Geodaten

Lohberg 1/2
51°34'55.0"N 6°45'40.5"E

Lohberg 4
51°37'42.7"N 6°46'56.2"E


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Dinslaken

 


Zeche Lohberg 1/2

Auf eine fast 100-jährige Geschichte kann das Bergwerk Lohberg zurückblicken, um so erstaunlicher, dass eine Vielzahl von Bauten aus der Gründungszeit 1906-15 erhalten geblieben sind. Einst gehörte es zu dem gewaltigen Bergbau-Imperium der Firma Thyssen, das diese zur Versorgung ihrer Eisen- und Stahlwerke mit Steinkohle aufgebaut hatte. Die 1905 gegründete Gewerkschaft Lohberg, mit August, Josef, Fritz und später auch Julius Thyssen sowie Bergassessor Arthur Jacob im Vorstand, begann 1906 mit den vorbereitenden Arbeiten zum Abteufen der Doppelschachtanlage.

Der Standort, an der Landstraße Dinslaken-Hünxe, war gut gewählt, denn die Kohle stand in verhältnismäßig geringer Teufe an und Schwimmsandschichten im Deckgebirge waren nicht zu befürchten. 1914 konnte die regelmäßige Förderung aufgenommen werden. Ende der 1930er Jahre erreichte Lohberg den Leistungsstand einer Großschachtanlage. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bergwerk weiter ausgebaut, unter der Beteiligung von Fritz Schupp, von dem auch das Fördergerüst über Schacht 2 stammt (1955/56). Mit einer Höhe von 70,5 m war es zur Bauzeit das höchste Fördergerüst im Ruhrbergbau und hat die Dominanz einer Landmarke.

Bis zur Stilllegung am 1. Januar 2006 blieb das Bergwerk ein leistungsstarker Standort und gehörte zu den größten Anlagen der Deutschen Steinkohle AG. Noch im Jahr 2004 konnten die fast 3.000 Beschäftigten stolz auf eine Jahresförderung von 1,7 Mio. t Kohle blicken. Der konsequente Einsatz modernster Technik und die optimale Nutzung der Lagerstätte haben dies möglich gemacht. Eine Vielzahl von Betriebsabläufen wurde über Tage über computergestützte Terminals gesteuert, ob Kohlenhobel, Schreitausbau, Fördereinrichtungen oder der Transport der Kohle, Mitarbeiter oder Maschinen und Gebrauchsmaterialien. In den letzten Jahren wurde sowohl die Zahl der Mitarbeiter als auch die jährliche Fördermenge reduziert.

Der große Bestand an historischen Bauten lässt die Gesamtdisposition einer Zeche der Jahrhundertwende auch heute noch deutlich werden. Die markante Längsausrichtung in drei hintereinander angeordneten Reihen, parallel zur Landstraße und zu den Bahngleisen, hat sich trotz aller Ausbauten erhalten. Die Gründungsbauten zeigen den typischen Stil der Zeit: Rundbogenfenster, Lisenen und verputzte Wandflächen gliedern die Fassaden. Bemerkenswert ist auch das Fördergerüst über Schacht 1. Dieser Typ findet sich im Ruhrbergbau neben Lohberg nur noch auf dem Bergwerk Westfalen in Ahlen.

Das Bergwerk, die Halde im Hintergrund und die Siedlung Lohberg jenseits der Landstraße bilden heute, auch nach der Stilllegung ein eindrucksvolles, für den älteren Ruhrbergbau typisches Ensemble. Dieses soll erhalten bleiben, auch wenn auf Lohberg keine Bergleute mehr einfahren und Kohle fördern. Um den ursprünglichen Eindruck der Thyssen-Zeche zu bewahren, wurden die denkmalwerten Gründungsbauten Schritt für Schritt zurückgebaut und saniert, während die jüngeren Übertagebauten abgerissen wurden. Die Kohlenmischhalle dient in der Spielzeit 2015 als Aufführungsort der Ruhrtriennale.

Auf den ehemaligen Lagerflächen der Zeche entstand der Bergpark Lohberg, der im Oktober 2014 eingeweiht wurde. Gestaltet in Form einer geschwungenen, grünen Wellenlandschaft, verläuft der Bergpark sanft ansteigend von der Hünxer Straße bis zum Fuß der Halde Lohberg Nord und stimmt auf die anschließende Haldenlandschaft ein. Die beiden künstlichen Berge – 85 und 114 Meter hoch – werden als Landmarken der Lohberger Landschaft zu markanten Aussichtspunkten gestaltet und künftig zu besteigen sein. Besonderes Merkmal des Bergparks ist das Nebeneinander von naturnah gestalteten Freiflächen, Kunst in der Landschaft und Open Air-Erlebnisangeboten für verschiedenste Besuchergruppen.

Quelle: Route der Industriekultur



Daten:

ab 1989: Verbund zu Lohberg/Osterfeld
Stadt/Stadtteil: Dinslaken-Lohberg
Teufbeginn: 1909
Förderbeginn: 1914
Betriebsende: 2005
max. Tiefe: 1.302 m
max. Belegschaft: 5.234 (1958)
7.262 (1989 Lohberg/Osterfeld
max. Förderung: 3,14 Mio. Tonnen (1979)
5,02 Mio. Tonnen (1990) Lohberg/Osterfeld
heutige Nutzung: Tagesbauten in Sanierung bzw. Abbruch, Kreativquartier, geplante Wohnbebauung, Gewerbe und Park

 

Positiv:

- einige erhaltene historische Gebäude
- umfangreiche Neunutzung geplant
- Erhalt der beiden Fördergerüste
- Siedlung und Ledigenheim
   
Negativ:

- wenig Information zur Zeche und zu ihrer Geschichte
- Bestand der beiden Fördergerüste noch nicht endgültig gesichert


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda