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Werne



Kontakt & Infos

Schacht 3
Zum Schacht 3
59192 Bergkamen

Zeche Werne 1/2
Flöz-Zollverein-Straße 5
59368 Werne

Geodaten

Schacht 3
51°38'33.3"N 7°39'19.0"E

Werne 1/2
51°39'27.9"N 7°38'21.8"E


Wikipedia


 

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Bergkamen / Werne

 


Zeche Werne

Die Zeche Werne war die erste Zeche nördlich der Lippe. Ihren Namen erhielt sie nach dem gleichnamigen Ackerbürgerstädtchen. Dieses hat sich in der Altstadt mit seiner jahrhundertealten Bausubstanz (viel Fachwerk) seinen ursprünglichen Charakter erhalten und zeigt anschaulich, wie sich die kleinen Städte im östlichen Ruhrgebiet vor der Industrialisierung präsentierten. Erstmal erwähnt wurde Werne schon um das Jahr 800.
Die Zeche lag südlich der heutigen Innenstadt und prägte wegen ihrer relativ kleinen Betriebsflächen das Stadtbild nicht sehr stark. Die Zechenkolonie lag anfangs noch getrennt östlich der Altstadt. Inzwischen sind alle früheren Freiflächen bebaut. Die erhoffte Entwicklung zu einer Großzeche blieb aus, da die Lagerung der Flöze insgeamt stark gestört war. Eine Besserung der angespannten Lage brachte die Übernahme durch den Klöcknerkonzern, der mit Rationalisierungen und Mechanisierung die Produktivität deutlich steigerte. Nach der Stilllegung 1975 wurden die Schächte 3 und 4 von den Zechen Königsborn und Heinrich Robert weiter genutzt.

1899 begann das Abteufen der Schächte 1 und 2. 1902 konnte die Förderung aufgenommen werden. Doch schnell traten (auch wegen der exponierten Lage) Probleme mit Methan und Wasserzuflüssen auf. 1903 starben bei einer Schlagwetterexplosion drei Bergleute. 1905 musste das nördliche Grubenfeld wegen Wasserhaltungproblemen abgedämmt werden. Im selben Jahr traten große Mengen Methan aus, die über Tage zu einer Explosion führten. Aufgrund der Zerstörung der Ventilatoren und angrenzender Gebäude wurden 1200 der damals 1800 Bergleute entlassen. Erst 1907 konnte der Betrieb wieder anlaufen.
1915 mußte das Westfeld wegen eines Brandes abgedämmt werden. Das Problem der gestörten Lagerverhältnisse und damit verbundener Wassereinbrüche versuchte man mit dem Abbau in größerer Tiefe zu lösen. Die dazu 1910 angesetzte 4. Sohle in 999 m Teufe wurde schon 1922 aufgegeben. Man konzentrierte den Abbau danach auf die 2. Sohle in 730 m Teufe.
Heute sind die meisten nicht für Förderung und Kohleaufbereitung benötigten Zechenbauten noch erhalten und werden gewerblich genutzt. Die 1979 verfüllten Schächte 1 und 2 sind eingezäunt. Am Schacht 1 stehen zwei kleine Protegohauben, die wohl eher als Gasbrunnen für die ehemaligen Luftkanäle und Wagenumläufe im Schachtumfeld gedacht sind. Schacht 2 ist mit einer Tafel markiert. Im Verwaltungsgebäude sitzt die Prof. Dr. Multhaup Industrieliegenschaften GmbH, die das Zechengelände zu einem Gewerbestandort entwickelt. Bis 1992 betrieb die RAG noch die Abteilung Zentrale Dienste, die für die umliegenden Schachtanlagen u.a. Betriebsmittel bereitstellte und Reparaturen/Wartungen durchführte.

Der Schacht 3 in Berkamen-Rünthe wurde ab 1912 geteuft und alle für eine selbständige Anlage nötigen Einrichtungen. Hier waren die Flöze flacher und regelmäßiger gelagert und dazu mächtiger als am Schacht 1/2. Wegen des 1. Weltkriegs verzögerte sich der komplette Ausbau, der erst nach der Angliederung an den Klöcknerkonzern erfolgte. Die Förderung wurde 1915 aufgenommen. Die Weltwirtschaftskrise bedeutete 1930 das Ende des Betriebs. Bis kurz vor dem 2. Weltkrieg blieben nur noch das Fördergerüst mit der Schachthalle stehen. Die noch nutzbaren Gebäude wie die Kohlenwäsche wurden zu Getreidespeichern umgebaut. Von 1946 bis 1960 lebte die Seilfahrt wieder auf, da die Anfahrt unter Tage zu den Abbaubetrieben von hier aus viel kürzer waren als von der Anlage 1/2. Als Wetterschacht blieb Schacht 3 auch nach der Übernahme durch Neu-Monopol in Betrieb. Dazu kam noch die Wasserhaltung für die das alte Föedergerüst durch eine Befahrungsanlage ersetzt wurde. Seit 1935 wurde von hier das Werner Freibad mit Sohle beliefert.
Heute befindet sich im Obergeschoß der Waschkaue das "Begegnungszentrum Schacht III". Das Untergeschoß nutzt eine Behindertenwerkstatt des Ev. Perthes-Werke e.V. in Münster. In der Kohlenwäsche und einem daneben liegenden Werkstattgebäude befinden sich das Silo und Abfüllanlagen eines Futtermittelherstellers. Am Schacht wird das anfallende Methan in einem Blockheizkraftwerk verwertet.

Quelle: www.ruhrzechenaus.de



Daten:

Stadt/Stadtteil: Werne (Schächte 1/2)
Bergkamen-Rünthe (Schacht 3)
Teufbeginn: 1899 (Schacht 1/2)
1912 (Schacht 3)
Förderbeginn: 1902 / 1915
Betriebsende: 1975 (Schacht 1/2)
1930 (Fördereinstellung, Fahrschacht von 1946-1960)
max. Tiefe: 947 m
max. Belegschaft: 3.962 (1955)
max. Förderung: 0,97 Mio. Tonnen (1970)
heutige Nutzung: Schacht 1/2 - Gewerbegebiet, Veranstaltungshalle
Schacht 3 - Behindertenwerkstätten, Veranstaltungszentrum, Futtermittel-Silo

 

Positiv:

- zugängliche Halden an beiden Standorten
- gute Anbindung ans Radwegenetz
- Marina Rünthe, Yachthafen
- Bergbausiedlungen "Alte Kolonie", "D-Zug-Siedlung" und "Rünthe-Süd"
Negativ:

- kein Denkmalschutz für Werne 1/2


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda