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Zeche Monopol III
Kleiweg 10
59192 Bergkamen


Geodaten

51°36'37.7"N 7°36'43.3"E


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Zeche Monopol III / Grimberg 3/4

Die Anlage Grimberg 3/4 (Monopol III) lag nordwestlich von Grillo 3. Mit dem Abteufen von Schacht Grimberg 3 (genannt Kuckuck) wurde 1923 begonnen. Wegen der wirtschaftlichen Lage wurde die Anlage 1927 stillgelegt. Erst mit dem Kauf durch die Essener Steinkohlenbergwerke AG ging der Ausbau weiter. Der Schacht 3 wurde 1934 gesümpft und daneben Schacht 4 abgeteuft. Bis 1942 waren die Ausbauarbeiten unter Tage noch nicht beendet. Dabei kam zum ersten Mal im Ruhrbergbau der schreitende Ausbau (im Prinzip der Vorläufer des heutigen Schildausbaus) zum Einsatz.
Ab 1945 wurde die Anlage selbständig geführt, zunächst unter der Regie der englischen Besatzungstruppen. Dabei kam es 1946 zum schwersten Unglück in einer deutschen Zeche. Bei einer Schlagwetterexplosion starben 405 Bergleute. Die Brände konnten nur durch Fluten der Grubenbaue eingedämmt werden. Eine riesige Stichflamme aus dem Schacht 3 zerstörte die Förder- und Seilfahrtanlage komplett. 64 Bergleute konnten leben, 18 tot geborgen werden. Auch der Betriebsleiter und drei britische Offiziere der "North German Coal Control" waren unter den Toten. Bei den Bergungsarbeiten von den Nachbaranlagen aus kam es immer wieder zu kleineren Bränden. Erst 1952 waren die Schäden beseitigt und es folgte die erneute Förderaufnahme.
Die Katastrophe bewirkte ein Verbesserung bei den Sicherheitseinrichtungen unter Tage und bei der Ausrüstung der Grubenwehren. Auch die Entwicklung von Filterselbstrettern wurde beschleunigt. Sie sollte schon bis 1950 zur Standardausrüstung gehören.
1973 wurde der Betrieb eingestellt und die Anlage 1974 von Haus Aden übernommen. Die anstehende Kohle wurde noch bis 1994 dort gehoben. Die Betriebsanlagen wurden 1997 größtenteils abgerissen. Die hier gelegene Bergbauberufsschule wurde weiter betrieben. Nahe der Anlage befindet sich ein russischer Friedhof. Dort sind 147 Zwangsarbeiter begraben, die auf der Zeche eingesetzt waren.

Ab 1987 wurde der Schacht Grimberg 3 für den Abbau der Flözes Mausegatt tiefer geteuft. Er erreichte 1989 die Endteufe von 1635 m und war damit der tiefste Schacht in Europa. Zwischen 1995 und 1997 wurden alle Tagesanlagen abgerissen und die Schächte verfüllt. Auf den Schächten stehen Protegohauben. Das anfallende Methan wird in einem Blockheizkraftwerk verwertet.

Quelle: www.ruhrzechenaus.de



Daten:

Volksmund: Zeche Kuckuck
1923 - 1945: Monopol III
1945 - 1974: Grimberg 3/4
1974 - 1982: Haus Aden
1982 - 1993: Monopol
1993 - 1994: Haus Aden/Monopol
Stadt/Stadtteil: Bergkamen-Weddinghofen
Teufbeginn: 1923
Förderbeginn: 1936
Betriebsende: 1994
max. Tiefe: 1.635 m (1989, tiefster Schacht Europas)
max. Belegschaft: 2.008 (1960)
max. Förderung: 1,44 Mio. Tonnen (1973)
Besonderes: 1946: Kohlenstaubexplosion, mindestens 402 Tote
heutige Nutzung: RAG-Bildungseinrichtung, Brachgelände

 

Negativ:

- vor Ort erinnert nur ein kleiner Stein an die ehemalige Zeche und ihre Toten


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda