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herten

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Kontakt & Infos

Zeche Schlägel & Eisen 5/6
Scherlebecker Straße 260
45701 Herten

Zeche Schlägel & Eisen 3/4/7
Westerholter Straße
45701 Herten



Geodaten

Schlägel & Eisen 5/6
51°36'59.8"N 7°08'36.0"E

Schlägel & Eisen 3/4/7
51°36'25.2"N 7°07'10.9"E


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Zeche Schlägel & Eisen

Das bereits 1873 gegründete Bergwerk Schlägel & Eisen bestand vor dem Ersten Weltkrieg aus drei selbständigen Schachtanlagen. In den 1930er Jahren wurde die Anlage 3/4 zur Zentralschachtanlage ausgebaut und erhielt mit Schacht 7 einen neuen Hauptförderschacht. Noch kurze Zeit vor Aufgabe der Förderung musste er diese Funktion an den alten Wetter-, Seilfahrt- und Materialschacht 4 von 1900 abgeben, der zu Beginn der 1980er Jahre als neuer Hauptförderschacht ausgebaut worden war. Aber diesem war nur eine kurze Betriebszeit vergönnt. Bereits 1989 hörte die Förderung an diesem Standort auf, nachdem die RAG die Bergwerke Ewald und Schlägel & Eisen zu einem Verbund zusammengeschlossen hatte. Einige Jahre diente die Schachtanlage anschließend noch der Seilfahrt. Und während damit für Langenbochum die über 100-jähige Ära der Kohlenförderung endete, stellte sich die Frage, was mit den ausgedienten Tagesgebäuden weiter geschehen soll. Denn über Schacht 3, der 1897 in Betrieb ging, steht das älteste erhaltene deutsche Strebengerüst der Bauart Promnitz in Nordrhein-Westfalen. Entworfen hat es der Bochumer Ingenieur Werner Gellhorn. Da es für Doppelförderung ausgelegt war, ist es als "dreibeiniges" Gerüst konstruiert. Nur noch vereinzelt sind im Ruhrgebiet Fördergerüste dieser Art zu finden. Auch das Maschinenhaus ist ein Entwurf von Gellhorn, aber von der ursprünglichen Architektur im Stil des Historismus ist heute kaum noch etwas zu sehen. 1951 erhielt das Maschinenhaus ein neues Gewand: Die alten Fassaden wurden verblendet und im Stil den anderen Tagesbauten angepasst, die der Industriearchitekt Fritz Schupp 1938/39 errichtet hatte. Die Maschinenhalle beherbergt noch eine Zwillingsdampffördermaschine aus dem Jahr 1928, die auf der Eisenhütte Prinz Rudolph in Dülmen hergestellt worden ist.

Heute stehen Fördergerüst und Maschinenhalle in der Obhut der Stiftung für Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur, deren Ziel die Erhaltung und Umnutzung denkmalwerter Industrieanlagen ist. Ein weiterer Teil der Gebäude wird von der Werksdirektion Technische Dienste der RAG genutzt.

Quelle: Route der Industriekultur



Daten:

Stadt/Stadtteil: Herten-Disteln (Schachtanlage 1/2); Herten-Scherlebeck (5/6); Herten-Langenbochum (Schächte 3/4/7)
Teufbeginn: 1874
Förderbeginn: 1877
Betriebsende: 2000
max. Tiefe: 1.240 m (Schacht 4)
max. Belegschaft: 5.372 (1955)
max. Förderung: 2,03 Mio. Tonnen (1975)
Besonderes: 1990 Verbundwerk Ewald/Schlägel & Eisen, 1997 Verbundbergwerk Ewald/Hugo
heutige Nutzung: Industriedenkmal, Kulturveranstaltungen,priv. Museum, Soziale Einrichtungen (5/6), vollständige Überbauung (1/2); weitgehender Abbruch, Umgestaltung zu Gewerbe- und Freizeitflächen (3/4/7)

 

Positiv:

- vielfältige Nachfolgenutzung (5/6)
- Siedlung "Colonie Gertudenau" (5/6)
- Zwillingsdampffördermaschine (5/6)
- Erhalt mindestens eines Fördergerüstes (3/4/7)
 
Negativ:

- komplette Überbauung der Anlage 1/2
- weitgehender Abriss der Anlage 3/4/7


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda