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Zeche Ickern
Zechenstraße 2a
44581 Castrop-Rauxel



Geodaten

51°35'38.9"N 7°21'20.3"E


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Castrop-Rauxel

 


Zeche Ickern

Die Schachtanlage Ickern 1/2 war eng mit der Zeche Victor verbunden. Betrieblich bildeten beide Zechen von 1921 - 1945 einen Verbund und dann wieder ab 1962. Daher gab es an diesem Standort keine eigene Kokerei. Diese lag für die Verbundanlage zentral am Schacht Victor 3/4 lag. Die Kohleförderung verlagerte sich über die Jahre verstärkt in das Baufeld Ickern. Die hier anstehende Gasflammkohle wurde ab 1958 im neu gebaute Kraftwerk Rauxel neben der Zeche Victor eingesetzt. Wegen Überkapazitäten seit 2001 nicht mehr betrieben wurde es später abgerissen.
Nach dem Einsatz von Leichtmetallstempeln folgte auf Ickern 1970 der erstmalige Einsatz eines Schildbaustrebs im Ruhrgebiet. Diese Abbaumethode wurde zum heutigen Standard. Bedingt war dies durch die Zugehörigkeit der Zeche zum Klöcknerkonzern, der auch als Zulieferer für den Bergbau Grubenausbaumaterial und Maschinen für den Abbau entwickelte.
Die Betriebsfläche wird heute gewerblich genutzt, u.a. durch eine Baufirma, eine Spedition und ein Busunternehmen. Die beiden Schächte liegen eingezäunt auf Parkplätzen und haben Protegohauben. Die ehemalige Zechenfläche wird durch einen begrünten Schutzwall geteilt. Er wurde für ein geplantes, aber nie angelegtes Kohlelager aufgeschüttet. Dadurch ist das ehemalige Zechentor isoliert. Hier entstand das Kulturzentrum Agora mit einem Amphitheater für Freiluftveranstaltungen. Die Idee dazu kam durch den relativ hohen Anteil griechischer Bergarbeiter auf der Zeche Victor.
Benannt wurde die Zeche nach dem Adelssitz Haus Ickern. Es bestand schon im 14. Jahrhundert. 1944 wurde das aus dem 17.Jahrhundert stammende Gebäude durch Bomben total zerstört.

Der Schacht Ickern 3 war zuerst nur Wetterschacht. Er wurde ab 1957 für Seil- und Materialfahrt umgerüstet und erhielt ein Fördergerüst. Dazu kamen die notwendigen Gebäude, z.B. eine Waschkaue. Davon blieb nach der Stilllegung nichts erhalten. Die Fläche ist für eine mögliche Gewerbeansiedlung vorbereitet. Noch besteht nur eine Baustraße, an der erste Betriebe liegen. Auf dem ehemaligen Parkplatz hat sich ein Lebensmitteldiscounter niedergelassen. Der Schacht mit Protegohaube ist eingezäunt. Daneben sitzt eine Lotungsstelle, die den Wasserstand im Bereich des Schachts misst und zur Wasserhaltung Carolinenglück in Bochum gehört. Vor der Stilllegung war hier auch die zentrale Wasserhaltung für die Zechen Victor und Ickern.
Der Schacht 4 hatte eine kleine Befahrungeinheit und Ventilatoren für das Absaugen der Luft aus dem Schacht. Da keine Schachteinbauten vorhanden waren ist hier nur eine Betonabdeckung zu finden. Das Gelände ist wieder ein Teil des umgebenden Waldstücks und fast unzugänglich.
Beide Schächte wurden nach der Stilllegung von der östlich angrenzenden Zeche Minister Achenbach übernommen. Die hier noch anstehen Vorräte sicherten deren Betrieb für mehr als ein Jahrzehnt. Schacht 4 wurde 1990, Schacht 3 1992 verfüllt.

Im Umfeld der Schächte Ickern 3 und 4 traten extrem starke Bergsenkungen auf. Am Dortmund-Ems-Kanal waren es bis zu 25 m. Damit der hochliegende Kanal nicht seitlich bricht, wurde er aufwändig saniert und durch Anschüttungen gesichert. Durch den nicht mehr funktionierenden Abfluss einiger Bäche entstanden auch mehrere Senkungsseen, die inzwischen z.T. unter Naturschutz stehen und wie der Levinghäuser Vogelteich wichtige Biotope für Wasservögel sind. Der Kanal liegt in diesem Bereich etwa 6 - 8 m über dem umliegenden Bereich, im Bereich des Behringsbachs etwa 10 m höher.

Quelle: www.ruhrzechenaus.de



Daten:

Stadt/Stadtteil: Castrop-Rauxel-Ickern
Teufbeginn: 1910
Förderbeginn: 1912
Betriebsende: 1973
max. Tiefe: 933 m
max. Belegschaft: 2.911 (1951 nur Ickern)
max. Förderung: 1,05 Mio. Tonnen (1951 nur Zeche Ickern)
Besonderes: 1921 Verbund mit Victor zur Zeche Victor-Ickern; 1945 Auflösung des Verbundes; 1962 erneuter Verbund Victor-Ickern
heutige Nutzung: Kultur- und Bildungszentrum der griechischen Gemeinde

 

Positiv:

- sozialkulturelle Nutzung, Bildungsangebote
 
Negativ:

- kaum zu finden


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda