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Kontakt & Infos

Zeche Erin Schacht 7
Erinstraße
44575 Castrop-Rauxel

Zeche Erin Schacht 3
Bodelschwingher Straße 3
44577 Castrop-Rauxel



Geodaten

Schacht 7
51°32'47.7"N 7°18'17.0"E

Schacht 3
51°33'00.9"N 7°19'41.4"E


Wikipedia


 

Links:

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Offizielle Internetpräsentation der Stadt Castrop-Rauxel

Castrop-Rauxel

ausführliche Informationen zur Stadt Castrop-Rauxel


 

Castrop-Rauxel

 


Zeche Erin

Ein Fördergerüst über Schacht 7 und ein Förderturm über Schacht 3 halten in Castrop-Rauxel die Erinnerung an die ehemalige Zeche Erin wach. Für diese von dem Iren Thomas Mulvany 1866 gegründete Zeche wurde ab 1889 ein dritter Schacht in dem Stadtteil Schwerin abgeteuft, aber erst 1918 bis 1921 wurde der Förderturm errichtet. Er ist einer der wenigen im Ruhrgebiet erhaltenen Hammerkopftürme und inzwischen der älteste in Westfalen. Seine Denkmalwürdigkeit leitet sich vor allem aus der Technikgeschichte ab. Fortschritte der Stahlbautechnik und die Einführung der Elektrofördermaschine machten es möglich, die Fördermaschine mit Treibscheibe senkrecht über dem Schacht zu platzieren, so dass das Seil direkt in den Schacht hinabhängt. Damit erübrigte sich der Bau eines Maschinenhauses, d.h. es konnte Platz gespart werden. Außer der Fördermaschine mussten natürlich noch die Führerstände aufgenommen werden, weshalb das "Maschinenhaus" über die Grundfläche des Turms auskragt und damit dem Gebäude seine typische Form und den Namen gibt. Der Hammerkopfturm von Erin war einer von nur zehn Türmen, die in den 1920er Jahren im Ruhrgebiet entstanden. Ab 1937 bis zur Stilllegung der Zeche 1983 wurde Schacht 3 nur noch zur Seilfahrt benutzt; die Kohle verließ die Grube durch Schacht 7 am Rand des Stadtzentrums von Castrop-Rauxel.

Der Hammerkopfturm wurde 1993 mit Landesmitteln restauriert. Die Stadt Castrop-Rauxel legte um ihn herum einen "Keltischen Baumkreis" an und würdigt so den Gründer des Bergwerks. Seinen keltischen Vorfahren diente der Baumkreis als Kalender und jeder einzelne Baum darin als Repräsentant einer bestimmten Eigenschaft, die auf den Menschen übertragen werden konnte.

Das 68 Meter hohe Fördergerüst über Schacht 7 des Bergwerks Erin mit seinem weithin sichtbaren Schriftzug liegt nahe am Stadtzentrum und prägt das Stadtbild Castrop-Rauxels. Es wurde inzwischen restauriert und ist heute Wahrzeichen eines neuen Dienstleistungs- und Gewerbezentrums auf dem ehemaligen Zechengelände. Das Gelände wird als Park nach irischen Landschaftsbildern gestaltet und erinnert so an den Gründer des Bergwerks Erin: den Iren William Thomas Mulvany, der in den 1850er Jahren seine Heimat verließ, um im westfälischen Steinkohlenbergbau eine neue, erfolgreiche Karriere zu beginnen. Nachdem Mulvany in Gelsenkirchen und Wanne-Eickel bereits zwei Zechen, Hibernia und Shamrock, gegründet hatte, erwarb er 1866 umfangreiche Grubenfelder in Castrop-Rauxel und legte hier eine weitere Zeche an. Er gab ihr den Namen Erin - das keltische Wort für Irland. 1867 nahm die Zeche bereits die Förderung auf. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, hervorgerufen durch starke Wassereinbrüche in den 1870er Jahren, entwickelte sich das Unternehmen erfolgreich. Das Fördergerüst über Schacht 7, das als einziges Überbleibsel auf dem Gründungsstandort erhalten blieb, ist noch jung und stammt aus den 1950er Jahren. Die Zeche hatte den Krieg weitgehend unbeschadet überstanden und um die starke Nachfrage nach Kohle in den Nachkriegsjahren zu nutzen, wurde Erin weiter ausgebaut: 1948 wurde Schacht 6 zur Bewetterung und 1953 Schacht 7 in Betrieb genommen. Durch ihn gelangte ab 1963 die gesamte Erin-Förderung ans Tageslicht. Nach der Stilllegung am 23.12.1983 wurde das Zechengelände ab 1985 in einen Gewerbepark umgestaltet.

Quelle: Route der Industriekultur



Daten:

Stadt/Stadtteil: Castrop-Rauxel
Teufbeginn: 1866
Förderbeginn: 1868
Betriebsende: 1983
max. Tiefe: 900 m
max. Belegschaft: 4.531 (1954)
max. Förderung: 1,48 Mio. Tonnen (1927)
Besonderes: 1963 erster mannloser Seilstreb im Ruhrbergbau; 1986 erstes Fördergerüst unter Denkmalschutz (Schacht 7)
heutige Nutzung: Industriedenkmal, Gewerbe- und Gründerzentrum (Schacht 7), Denkmal Hammerkopfturm mit keltischem Baumkreis (Schacht 3)

 

Positiv:

- zwei erhaltene Fördereinrichtungen
- umfassende Neunutzung (Schacht 7)
- innenstadtnahe Grünflächen
 
Negativ:

- Wenig Informationen zur Zeche


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda