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marl

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AV Schacht 1/2
Viktoriastraße 43
45772 Marl



Geodaten

51°40'05.2"N 7°08'08.4"E


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Schachtanlage Auguste Viktoria 1/2

Charakteristisch für das Ruhrgebiet ist der enge Verbund zwischen Kohle und Stahl. Das Bergwerk Auguste Victoria ging eine andere Verbindung ein: 1907, zwei Jahre nach Förderaufnahme, trat die Badische Anilin- und Sodafabrik AG (BASF) aus Ludwigshafen mit einem Ankaufwunsch an die Gewerkschaft heran. Ohne langes Zögern stimmte diese zu. Welches Interesse hatte die BASF an einer Ruhrkohlezeche? Die chemischen Werke benötigten für ihre zahlreichen Kesselhäuser, in denen Dampf für den Maschinenantrieb und für chemische Prozesse erzeugt wurde, große Mengen Kohle. Später spielte auch die Nutzung von Koks und Nebenprodukten wie Teer, Benzol, Ammoniak und Schwefelsäure für die chemische Industrie eine wichtige Rolle. Der Ankauf bei dem Kohlensyndikat, das zu der Zeit den Verkauf der Ruhrkohle in der Hand hatte, erschien auf Dauer zu teuer. Die Verbindung zwischen Auguste Victoria und der BASF hatte langen Bestand und blieb auch nach Gründung der RAG bestehen. Heute allerdings ist auch Auguste Victoria in den Deutschen Steinkohlekonzern eingebunden. Dies ist aber nicht die einzige Besonderheit: Auguste Victoria gehört auch zu den wenigen Zechen im Ruhrgebiet, auf denen Erz abgebaut wurde. 1930 entdeckte man einen Bleizinkerzgang und baute von 1938 bis 1962 das Erz ab.

Die Gewerkschaft Auguste Victoria war 1899 von zwei Düsseldorfern, von dem Kommerzienrat August Stein und dem Fabrikbesitzer Julius Schäfer, gegründet worden. Sie benannten Gewerkschaft und Bergwerk nach der letzten deutschen Kaiserin (1858 - 1921). An die Gemahlin Kaiser Wilhelms II. erinnert heute eine Bronzestatue vor der Hauptverwaltung des Bergwerks. Von der Gründungsanlage, die als Doppelschachtanlage angelegt wurde, sind die beiden Fördergerüste erhalten: ein Strebengerüst mit vier nebeneinander liegenden Seilscheiben von 1905 und eins mit nur zweien von 1907. Auch zwei Fördermaschinen aus dieser Zeit sind noch vorhanden. Im Rahmen einer Wasserhaltung wurden nicht mehr wie ehemals mit Dampf, sondern mit Pressluft betrieben.

Quelle: Route der Industriekultur



Daten:

Bergwerk Auguste Victoria (gesamt)
auch: Bergwerk AV
ab 2001: Auguste Victoria/Blumenthal
ab 2007: wieder Auguste Victoria
Stadt/Stadtteil: Marl, Haltern
Teufbeginn: 1899
Förderbeginn: 1905
Betriebsende: 2016
max. Tiefe: 1.348 m
max. Belegschaft: 11.030 (1957)
max. Förderung: 3,54 Mio. Tonnen (1995)
heutige Nutzung: siehe einzelne Schachtanlagen


Schachtanlage Auguste Victoria 1/2
Stadt/Stadtteil: Marl-Hüls
Teufbeginn: 1899
Förderbeginn: 1905
Betriebsende: 1966
max. Tiefe: 1.187 m
max. Belegschaft: siehe AV gesamt
max. Förderung: siehe AV gesamt
heutige Nutzung: Ausbildungszentrum, Kulturforum, Brachflächen

 

Positiv:

- zwei komplett erhaltene Fördereinrichtungen
- sinnvolle Nachfolgenutzungen
- Halde Brinkfortsheide
 
Negativ:

- nur noch sporadische Veranstaltungen im Yehudi-Menuhin-Forum
- Halde Brinkfortsheide noch nicht zugänglich


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda