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Zeche Osterfeld 1/3
Vestische Straße / Zum Steigerhaus
46117 Oberhausen

Zeche Osterfeld 4
Zum Dörnbusch
46119 Oberhausen



Geodaten

Osterfeld 1/3
51°30'11.6"N 6°52'34.9"E

Osterfeld 4
51°31'12.1"N 6°52'13.0"E


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Oberhausen

 


Zeche Osterfeld

Sie war 1999 Oberhausens meist besuchte ehemalige Schachtanlage. Denn wo einst schwer gearbeitet wurde, blühte und grünte es zur Landesgartenschau, zur "OLGA". Ihr musste der größte Teil des noch 1989 vollständig erhaltenen Bergwerks weichen. Erhalten blieben einige Tagesanlagen der Ausbauphase von 1911 - 13 (Kaue, Verwaltung, Torhäuser) und das Fördergerüst über dem Paul-Reusch Schacht (Schacht 3) von 1949/50, die heute in die Parkgestaltung einbezogen sind, die auch nach Ende der "OLGA" ein attraktiver Stadtgarten für Osterfeld und die ganze Stadt Oberhausen ist.

Die Zeche Osterfeld ist als Hüttenzeche der Gutehoffnungshütte (GHH) 1873 - 79 errichtet worden und entwickelte sich nicht nur zur führenden Zeche innerhalb des GHH-Bergbaus, sondern nahm auch unter denen des Ruhrgebiets stets eine Spitzenposition ein. Nachdem sich die Kohle ihrer Zeche Oberhausen nicht mehr für die Koksherstellung eignete, beschloss die GHH den Bau einer neuen Zeche "auf der grünen Wiese" in Osterfeld, nahe der Bahnstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn.

Um die Jahrhundertwende erhielt Osterfeld zwei Wetterschächte, da das Oberbergamt Dortmund die schlechte Bewetterung der Grubenbaue bemängelt hatte. Vor dem Ersten Weltkrieg baute die GHH die Zeche aus, was mit einem sprunghaften Anstieg der Beschäftigtenzahl einherging. In einer zweiten Ausbauphase zwischen den Kriegen wurde u.a. die Kokerei mit neuen Koksofenbatterien ausgestattet und Osterfeld konnte sich durchaus als Großschachtanlage bezeichnen. Sie und die Zeche Jacobi wurden Förderstandorte, während die anderen GHH-Zechen auf einzelne Funktionen reduziert wurden: Bewetterung, Seilfahrt und Materialförderung. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde Osterfeld nach 1945 wieder auf- und ausgebaut. Der schrittweise Abbau erfolgte mit der Schließung der Kokerei 1988. Zwei Jahre später beschloss die Ruhrkohle AG den Zusammenschluss der Zeche Osterfeld mit der benachbarten Zeche Lohberg in Dinslaken zum Bergwerk Lohberg-Osterfeld. Während Osterfeld als Förderstandort aufgegeben wurde, übernahm die Zeche Lohberg den Abbau des gesamten Grubenfeldes.

Mit dem Förderturm über Schacht 4 der Zeche Osterfeld hat sich in Oberhausen ein Beispiel für moderne Industriearchitektur im Bauhausstil erhalten. Den 43 m hohen Turm hatte der ortsansässige Architekt Toni Schwingen zusammen mit dem Baubüro der Gutehoffnungshütte (GHH) 1923/24 errichtet. Das Innere des Förderturms bildet eine Tragkonstruktion aus Stahl, außen sind Stahlfachwerkfassaden vorgehängt. Nach oben verjüngt sich der Turm in zwei Stufen, bevor er mit einem Zeltdach abschließt. Auf Höhe der Fördermaschinenbühne unterbricht ein Träger, dem ursprünglich ein auskragender Laufsteg vorgesetzt war, die Aufwärtsbewegung des Baus. Ebenfalls erhalten sind das Kauen- und Verwaltungsgebäude, ein Backsteinbau auf winkelförmigem Grundriss, sowie ein Trafohaus von 1924.

bild_03Die Gründung von Schacht 4 der Zeche Osterfeld spiegelt auch Sozialgeschichte wider: Nachdem sich die Grubenbaue der Zeche Osterfeld immer weiter nach Norden ausgedehnt hatten, wurden auch die Wege der Bergarbeiter unter Tage zu ihrem Abbauort immer länger. Noch vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Gewerkschaft der Bergarbeiter durchgesetzt, dass die Arbeitszeit der Bergleute mit der Einfahrt beginnt und nicht, wie bis dahin üblich, erst mit dem Erreichen des Arbeitsplatzes unter Tage. Von daher lag es im Interesse der Werksleitung, die Wege unter Tage für die Bergarbeiter zu verkürzen. Außerdem hatte sich durch die Ausdehnung der Grube die Bewetterung verschlechtert. Die GHH beschloss von daher bereits vor dem Ersten Weltkrieg den Bau einer neuen Außenanlage der Zeche Osterfeld.

1913 wurde der neue Schacht 4 angesetzt, der Abraum zu einer flachen Halde aufgeschüttet, auf der später der Turm gebaut wurde. Zunächst sollte er der Seilfahrt und Bewetterung, später auch der Kohlenförderung dienen. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Schacht 4 eine besondere Rolle und übernahm zusätzliche Funktionen, da auf der Anlage 1/2/3 der Hauptförderschacht durch Kriegsschäden ausgefallen war. Nach der Stilllegung wurde der inzwischen verfüllte Schacht 1992 unter Denkmalschutz gestellt.

Quelle: Route der Industriekultur



Daten:

bis 1879: Oberhausen 3
ab 1989: Lohberg/Osterfeld
Stadt/Stadtteil: Oberhausen-Osterfeld
Teufbeginn: 1873
Förderbeginn: 1879
Betriebsende: 1993
max. Tiefe: 1.250 m (Schacht 8)
max. Belegschaft: 6.381 (1955)
max. Förderung: 2,8 Mio. Tonnen (1981, nur Zeche Osterfeld)
heutige Nutzung: Freizeitpark, Industriedenkmal, Büros

 

Positiv:

 
Osterfeld 1/3
- umfangreiche Nachfolgenutzung las Spiel-, Sport- und Erholungsflächen
- sehr geflegtes kleines Ensemble historischer Zechenbauten
- viele Zechen-Elemente werden in der Gartenschau aufgegriffen
- sehr gute Anbindung ans Radwegenetz
- weitere Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nähe (Gasometer, Schloss Oberhausen, Siedlung Eisenheim, etc.)
   
 
Osterfeld 4
- einzig erhaltener Förderturm dieser Art im Ruhrgebiet
 
Negativ:

  Osterfeld 1/3
- derzeitiger Zustand des Gartendoms
   
  Osterfeld 4
- trauriger Gesamtzustand des Geländes und der erhaltenen Tagesbauten
- Gelände nicht zugänglich


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda