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oberhausen

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Kontakt & Infos

Schacht 1 - "Druckluft"
Am Förderturm 27
46049 Oberhausen


Schacht 6 - Theater an der Niebuhrg
Niebuhrgstraße 61-71
46049 Oberhausen



Geodaten

Schacht 1
51°28'22.6"N 6°50'48.3"E

Schacht 6
51°28'12.6"N 6°49'10.3"E


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Oberhausen

 


Zeche Concordia

Die Zeche Concordia war eine "Familiengründung". Fast alle Geldgeber kamen aus den Unternehmerdynastien Haniel, Waldthausen, Flashoff und weiteren. Die ersten Schächte wurden dann auch nach Familienmitgliedern benannt. Der Name bedeutet Eintracht, wohl eine Andeutung des nur gemeinsam zu erreichendes Erfolgs der Investition.
1951 wurde das Feld der 1928 stillgelegten Zeche Roland übernommen. Der Plan, dort wieder Kohle abzubauen wurde wegen der einsetzenden Bergbaukrise nicht mehr realisiert. Am neu errichteten Fördergerüst über Schacht 2, der nach der Stilllegung nur abgedeckt worden war entstanden keine weitern Betriebsgebäude. Das Auffahren von Verbindungsstrecken unter Tage wurde eingestellt und 1961 der Anschlussplan fallen gelassen.
Die Zeche Roland lag ursprünglich auf Mülheimer Gebiet, war aber betrieblich auf den Bahnhof Oberhausen ausgerichtet. Bei der kommunalen Neuordnung 1910 wurde das Gelände der Stadt Oberhausen zugeschlagen.

Der Schacht 1 wurde direkt am Hauptbahnhof abgeteuft. Die Schächte 2 und 3 liegen auch noch sehr nahe am Stadtzentrum. Ab 1872 bildete sich durch Bergsenkungen der "Concordia-See", der erst 1882 trocken gelegt wurde. Danach konnte die Innenstadt von Oberhausen geplant ausgebaut werden. 1860 entstand hier eine der ersten Kohlenwäschen im Revier.
1862 wurde im Schacht 2 eine sog. Fahrkunst in Betrieb genommen, die als letzte im Ruhrgebiet bis 1883 bestand. Die Seilfahrt verdrängte diese veraltete Technik, die im Harzer Erzbergbau entwickelt wurde.
Heute befinden sich auf dem Gelände von Schacht 2/3 u.a. ein Einkaufszentrum und die städtische Berufsschule. Der Schacht 2 dient weiter der zentralen Wasserhaltung der DSK und ist mit einer Befahrungseinheit ausgestattet. Das lange Zeit erhaltene zweietagige Strebengerüst in Vollblechbauweise wurde in der Unterhaltung zu teuer und verursachte bei starkem Wind Vibrationen, die den Betrieb der Berufsschule beinträchtigten. In diesem wird auch Sole gefördert, die seit 1973 zum Solebad Mülheim-Raffelsberg geliefert wird (davor von der Zeche Alstaden).
Der Schacht 3 liegt im Grünbereich einer Seniorenwohnanlage und wurde wegen akuter Einsturzgefahr 2010 saniert. Am Schacht 1 befindet sich ein Verbrauchermarkt, der Schacht liegt im Grünstreifen des Parkplatzes und ist am Revisionsdeckel zu erkennen. Ein erhaltenes Gebäude nutzt seit 1979 das alternative Jugendzentrum Druckluft. 2010 wurde eine umfassende Sanierung durchgeführt.

Nördlich der Innenstadt in Oberhausen-Buschhausen befand sich die zweite Anlage der Zeche mit den Schächten 4 und 5. Hier lag auch die Kokerei mit den angeschlossenen Betrieben zur Verwertung der anfallenden Koksnebenprodukte. Daraus ist ein Chemiebetrieb entstanden, der bis heute besteht. Das restliche Areal wird gewerblich genutzt (u.a. Einkaufen, Tennishallen). Einen großen Teil nimmt eine Müllverbrennungsanlage ein. Sie nutzt auch den ehemaligen Zechenhafen am Rhein-Herne Kanal. Die beiden Schächte liegen nicht frei zugänglich auf Firmengelände.

Der Schacht 6 (Luftschacht) liegt schon am Rand des Grubenfeldes. Er wird seit der Stilllegung für die zentrale Wasserhaltung der DSK genutzt und hat ein kleines Befahrungsgerüst, das das ursprüngliche denkmalswürdige deutsche Strebengerüst mit zwei übereinander liegenden Seilscheiben ersetzt hat. Der Plan, Schacht 6 für Freifallversuche umzubauen wurde nicht verwirklicht. Seit 2008 haben sich mehrere Theatergruppen im sanierten Werkstattgebäude eingerichtet.

Die Zeche Roland bestand von 1847 - 1928 und förderte durchschnittlich 200000 - 250000 t/a mit dem Maximum von 287811 t 1926. Ab 1905 wurden die Restkohlen der stillgelegten Zeche Sellerbeck abgebaut. Die Zeche baute kuzzeitig (nach 1860) auch Eisenerz ab, da ihr Feld im Bereich der Kohleneisensteinzone im südlichen Ruhrgebiet lag. Bis zum Abbau der höherwertigen Erze z.B. in Lothringen und verbesserten Verhüttungtechniken war dieser Abbau durchaus lukrativ. Die Danziger Straße verläuft heute auf der ehemaligen Trasse der Anschlussbahn zum Bhf Oberhausen. Sie wurde nicht mehr fertig gestellt, da die Stilllegung 1928 völlig überraschend kam. Das Gelände ist teilweise mit Wohnungen bebaut. Schacht 1 liegt in der zugehörigen Grünanlage, erkennbar am Schachtdeckel in der Böschung des Lärmschutzwalls, ebenso der Luftschacht wenige Meter entfernt. Auf der nördlichen Seite der Danziger Straße befindet sich ein Gewerbegebiet. Darin liegt der Schacht 2, der mit einer Tafel markiert ist.

Quelle: www.ruhrzechenaus.de



Daten:

Stadt/Stadtteil: Oberhausen
Teufbeginn: 1850
Förderbeginn: 1853
Betriebsende: 1968
max. Tiefe: 957 m
max. Belegschaft: 6.160 (1925)
max. Förderung: 1,62 Mio. Tonnen (1965)
heutige Nutzung: Jugendzentrum, Gewerbebetriebe; Schacht 6: Wasserhaltung, Theater, Wohnungen

 

Positiv:

- kulturelle Nachnutzung
- ehemalige Direktorenvilla
 
Negativ:

- wenige erhaltene historische Bauten
- keine Infos zur Zechengeschichte


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda