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Zeche Carl Funke
Lanfermannfähre
45259 Essen


Geodaten

51°24'13.6"N 7°02'57.1"E


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Zeche Carl Funke

Wenn Spaziergänger, Radfahrer und Inline-Skater ihre Freizeit am Baldeneysee in Heisingen genießen, wird ihnen kaum bewusst sein, dass sie sich auf sehr altem Bergbaugebiet befinden. Und manche werden überrascht sein, wenn plötzlich zwischen den Bäumen ein Fördergerüst auftaucht.

Carl Funke steht in großen Lettern auf dem Betonsockel. Zusammen mit einem Fördermaschinenhaus (um 1880) weiter oberhalb und einem Pförtnerhaus (1920) am Ende der Carl-Funke-Straße gehört es zusammen mit der Siedlung zu den letzten Zeugen des Bergbaus in Heisingen. Und dieser kann hier am Westhang der Ruhr auf eine lange Tradition zurückblicken. Die erste "Kohlengräberei" ist für das Jahr 1566 belegt. Die Schürfrechte für die vielen kleinen Stollenbetriebe vergab damals der Abt von Werden, denn Heisingen war eine "Honnschaft" im Stiftsgebiet der alten Reichsabtei Werden.

Als 1780 alle 16 Schleusen der Ruhr fertig gestellt waren und damit der Transport sicher gestellt war, lohnte es sich für die Anwohner Kohle gewerblich abzubauen. Vom Abbau im Stollen ging man 1838-40 zum Tiefbau über. 1870/71 entstand aus dem Zusammenschluss von vier Stollenzechen und drei Gruben die Zeche Heisinger Tiefbau, die später, wie auch der von 1896-98 abgeteufte Hauptförderschacht, nach dem bedeutenden Unternehmer und Förderer des Bergbaus Carl Funke (1855-1912) benannt wurde.

Die Zechenanlage wurde unter seiner Leitung neu angelegt, wodurch die Förderkapazitäten gesteigert werden konnten. Aber der Abbau an den Hängen der Ruhr war nicht leicht für die Bergleute. Steile Lagerung und verhältnismäßig niedrige Flöze machten ihn zu einem mühsamen Unterfangen.

Anfangs oberhalb der Ruhr lag die Zeche später am Baldeneysee, denn dieser wurde ab 1933 angelegt. Bis 1973 drehten sich auf Carl Funke die Räder, dann kam das Aus und die Übertageanlagen wurden bis auf die erwähnten Reste abgerissen. Heisingen verlor seinen Charakter als Industrieort und entwickelte sich zu einem beliebten Stadtteil im Essener Süden.

Quelle: Route der Industriekultur



Daten:

1871 - 1889: Heisinger Tiefbau
1889 - 1906: Rheinische Anthracit-Kohlenwerke
ab 1906: Carl Funke
Stadt/Stadtteil: Essen-Heisingen
Teufbeginn: 1897 (Übergang zum Tiefbau)
Förderbeginn: 1899
Betriebsende: 1973
max. Tiefe: 593 m
max. Belegschaft: 2.627 (1965)
max. Förderung: 0,65 Mio. Tonnen (1966)
heutige Nutzung: Denkmal

 

Positiv:

- erhaltenes Fördergerüst
- schöne Lage direkt am Baldeneysee
- Gute Anbindung an Rad- und Freizeitwege
 
Negativ:

- Maschinenhaus Hundsnocken kaum zu finden und schwer zugänglich


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda