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Zeche Adolf von Hansemann

Barbarastraße 7
44357 Dortmund


Geodaten

51°34'07.6"N 7°22'32.8"E


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Zeche Adolf von Hansemann

Das prächtige Verwaltungs- und Kauengebäude der Zeche Adolf von Hansemann lässt nichts mehr ahnen von den Rückschlägen und Pannen, die die Entstehung gerade dieser Zeche begleitet haben. Um am Gründerboom des Dortmunder Bergbaus teilzuhaben, wurde 1857 mit französischem Kapital eine Gesellschaft zur Erschließung der Mengeder Kohlevorkommen gegründet. Zur Anlage eines Bergwerks kam es jedoch nicht, da kurze Zeit später eine schwere Absatzkrise den Ruhrbergbau erschütterte.

Erst 1873 wurde das Projekt wieder aufgenommen, jetzt von der Disconto-Gesellschaft aus Berlin, die in dieser Zeit als eine der wichtigsten Kapitalgeberinnen für industrielle Unternehmungen im Ruhrgebiet wirkte. Adolph von Hansemann, Leiter und Miteigentümer der Disconto-Gesellschaft, übernahm in der neu gegründeten Bergwerksaktiengesellschaft zu Mengede den Vorsitz des Verwaltungsrats. Noch im selben Jahr wurde mit dem Abteufen des ersten Schachtes begonnen, doch zahlreiche Wassereinbrüche forderten Tote und Verletzte und zwangen immer wieder zur Einstellung der Arbeiten. So dauerte es noch über zwanzig Jahre, bis 1896 die erste Kohle gefördert werden konnte. Da die ständigen Pannen die Finanzen der "Bergwerksaktiengesellschaft" erschöpft hatten, wurde die Zeche von der Union AG für Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie erworben, an der von Hansemann mit seiner Disconto-Gesellschaft ebenfalls beteiligt war. Mit der "Union" kam sie zur Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks- und Hütten AG, die 1926 einen Teil der Vereinigten Stahlwerke bildete. Im Zuge der nun folgenden Rationalisierung und Modernisierung übernahmen 1938 die beiden neuen Gustav-Schächte die gesamte Förderung. Die alte Zeche diente bis zur Stilllegung im Jahre 1967 als Außenschachtanlage.

Kernstück der Tagesanlagen ist das Verwaltungs- und Kauengebäude. Es entstand 1899 durch den Umbau eines ehemaligen Kesselhauses. Der Architekt Dietrich Schulze, der nach der Jahrhundertwende mit seinem Bruder Karl ein bekanntes Dortmunder Architekturbüro unterhielt, schuf ein Gebäude im Stil der Backsteingotik, das sich an das Uenglinger Stadttor in Stendal aus dem 15. Jahrhundert anlehnt und damit zu den wenigen Bauten des Historismus mit einem konkreten Vorbild gehört. Im Erdgeschoss befanden sich die Büros und Baderäume für Angestellte, Steiger und Betriebsführer, außerdem Labor und Verbandszimmer. Im Obergeschoss waren die Waschkaue der Bergarbeiter und die Lampenausgabe untergebracht. Entsprechend der Klassenunterschiede betraten und verließen die Arbeiter den Bau nicht durch den Haupt-, sondern durch einen Seiteneingang.

Außer dem Verwaltungs- und Kauengebäude sind die Maschinenhäuser der Schächte I und II im historisierenden Stil erhalten, außerdem das Torhaus und ein Magazingebäude, die beide aus den zwanziger Jahren stammen. Die ehemalige Zeche wird heute von der Handwerkskammer Dortmund mit einem Bildungszentrum für Gerüstbau genutzt. Im Torhaus hat der Bergmann-Unterstützungs-Verein (BUV) Mengede ein kleines Bergbaumuseum "BUV-Kleinzeche" eingerichtet. In mehreren Zimmern sind Gegenstände aus dem Alltag der Bergleute, Mineralien sowie der Nachbau einer Flözstrecke zu besichtigen.


Quelle: Route der Industriekultur



Daten:

Stadt/Stadtteil: Dortmund-Mengede
Teufbeginn: 1873/1888
Förderbeginn: 1896
Betriebsende: 1967
max. Tiefe: 900 m
max. Belegschaft: 4.462 (1955)
max. Förderung: 1,36 Mio. Tonnen (1938)
heutige Nutzung: Bildungs- und Schulungszentrum, kleines Bergbaumuseum

 

Positiv:

- sorgfältig restauriertes Ensemble
- zugängliches Gelände


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda