Bottrop
Zeche Arenberg Fortsetzung
Die ehemalige Zeche Arenberg-Fortsetzung galt einst als Musterzeche, dann wurde sie stillgelegt und ein halbes Jahrhundert passierte wenig auf dem Gelände. Heute ist Arenberg-Fortsetzung wieder eine mustergültige Anlage. Auf dem Areal - umfriedet von der alten, renovierten Zechenmauer - entstand im Rahmen der IBA ein Gründer- und Technologiezentrum. Keimzelle ist das Ensemble der erhaltenen, denkmalgeschützten Tagesanlagen: Lohnhalle, Waschkaue, Schlosserei/Schmiede, Lokschuppen und Pförtnerhaus. Von den restaurierten Gebäuden im Stil des Historismus mit Jugendstilelementen verdient es vor allem die Lohnhalle besonders hervorgehoben zu werden. Sie ist ein typisches Beispiel für die Industriearchitektur der wilhelminschen Ära. Im Jahre 2001 wurde auch der Lokschuppen nach jahrelangem Leerstand restauriert und mit neuem Leben gefüllt. Er ist heute die renommierteste Eventlocation der Stadt Bottrop.
Gegründet wurde die Zeche von der Gewerkschaft Arenberg-Fortsetzung, an der die Betreiberin der Prosper-Zechen in Bottrop, die Arenberg'sche Actiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb 95 % der Anteile hielt. 1902 übernahm die Gewerkschaft Arenberg-Fortsetzung einen Teil des Feldes der Zeche Welheim und begann 1910 mit dem Abteufen einer Doppelschachtanlage. 1912 wurde die erste Kohle gefördert, im gleichen Jahr eine Kokerei gebaut. Die höchste Förderung erbrachten 2.769 Beschäftigte 1927 - knapp 790.000 Tonnen Kohle. Aber drei Jahre später legte die Gesellschaft die Kokerei und Teile des Untertagebetriebes still.
Die Zeche Prosper übernahm die Förderung der Kohle aus dem Grubenfeld Arenberg-Fortsetzung. 1970 reaktivierte die RAG noch einmal die Zeche und ließ sogar ein neues Stahlkastenstreben-Fördergerüst über Schacht 1 errichten, aber der Betrieb war nicht von langer Dauer. 1981 war das Fördergerüst bereits wieder abgerissen und beide Schächte verfüllt.
Quelle: Route der Industriekultur
Daten:
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Stadt/Stadtteil: | Bottrop-Batenbrock |
Teufbeginn: | 1910 |
Förderbeginn: | 1912 |
Betriebsende: | 1930 |
max. Tiefe: | 1.039 m |
max. Belegschaft: | 3.062 (1925) |
max. Förderung: | 0,79 Mio. Tonnen (1927) |
heutige Nutzung: | Gewerbeobjekte, Veranstaltungsräume, Gewerbegebiet |
Positiv: |
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- | einige erhaltene und genutzte historische Gebäude in ansprechender Optik |
- | die benachbarten Halden mit Tetraeder und Alpincenter |
Negativ: |
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- | keine Information zur Zeche und zu ihrer Geschichte |
Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda