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Zeche Prinz Regent
Prinz-Regent-Straße 50-60
44795 Bochum


Geodaten

51°27'02.3"N 7°13'01.9"E


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Zeche Prinz Regent

Schon seit dem 16. Jahrhundert bauten im Bereich der Schachtanlage Prinz Regent kleine Stollenbetriebe Kohle ab, die z.T. lange vor 1800 ausliefen. Zu diesen Betrieben liegen nur wenige Unterlagen vor. Auch die Lage der Stollen ist nicht mehr genau festzustellen, da sie schon sehr lange verbrochen sind. Dasselbe gilt für die meisten der kleinen Förder- und Luftschächte. Auf ihnen standen nur einfache Fördereinrichtungen, meist Handhaspel oder bei tieferen Schächten gelegentlich aufwändigere Pferdegöpel, die nach dem Abwerfen eines Schachts auf einem anderen Schacht weiter verwendet wurden. Daher sind keine festen Gebäude entstanden. Später lagen hier u.a. Halden, Kläranlagen und Bahngleise die das von Siepen durchzogene Gelände stark verändert haben.

Alte Mann I und II
Schon lange vor 1750 wurde in Weitmar Abbau betrieben, ab 1750 belegt. Es soll einen tieferen Stollen gegeben haben, der in der Nähe des alten Bochumer Hauptbahnhofs am Marbach gelegen haben soll (weitere Hinweise fehlen). Die Betriebserlaubnis wurde 1785 durch die Bergaufsicht entzogen, da ein Schacht ohne Genehmigung abgeteuft wurde und im Umfeld ausreichend Kohle abgebaut wurde. 1839 scheiterte ein Antrag auf Wiederinbetriebnahme wegen unklarer Berechtsame und fehlender Beleihung.
Alte Mann Oberwerk und Unterwerk konsolidierten 1847 zu Vereinigte Altemann, um eine Tiefbauanlage anzulegen. Wahrscheinlich aus Kapitalmangel kam es nicht dazu und 1869 kam die Konsolidation zu Prinz Regent.

Backwinkler Erbstollen
Das Mundloch lag in Wiemelhausen südlich der heutigen Wasserstraße. Spätestens seit der Mutung 1774 lief der Abbau bis 1806, als ein Flözbrand zur Betriebseinstellung führte. Der Stollen war etwa 540 m lang. Versuche, den Abbau wieder aufzunehmen blieben ohne Erfolg und 1869 kam die Konsolidation zu Prinz Regent.

Bonifacius
Ab 1772 ist der Betrieb belegt. Die Kohle wurde ab 1820 nach Dahlhausen gebracht und dort über die Ruhr verschifft (1000 - 2000 t/a). Von 1827 bis 1833 lief nur noch ein unregelmäßiger Abbau, bis die Vorräte über der Stollensohle erschöpft waren. Die Zeche Bonifacius hatte ihr Mundloch westlich des Bahnhofs Weitmar. Ein Weiterführen des Betriebs durch das Aufwältigen des Stollens der Zeche Kirschbaum scheiterte an den Kosten. Auch hier kam 1869 die Konsolidation zu Prinz Regent.

Gottesglück
Es gab von 1739 bis etwa 1761 einen Stollenbetrieb Glücks-Pott, die ins Bergfreie fiel, d.h. die Abbaurechte wurden abgegeben. Diese erwarb die Zeche Gottesglück und baute die Vorräte über der Stollensohle ab. Nach der Stilllegung 1792 gab es keine Versuche eines erneutes Abbaus.
Im Jahr 1834 erfolgte eine weitere Mutung unter dem Namen Glückauf, die 1839 in Prinz Regent geändert wurde. Der Name geht wahrscheinlich auf den damaligen König Wilhelm I. von Preußen zurück. Ein Abbau kam nicht in Gang, da es Streit mit den benachbarten Stollenzechen gab. Erst 1862 einigte man sich über die Größe der Feldes.
Nach der 1869 erfolgten Konsolidation mit den oben genannten Stollenbetrieben begann 1870 das Abteufen der Tiefbauanlage. Später wurden Felderteile von angrenzenden Zechen übernommen, die als Nebenanlagen weiter betrieben wurden (Julius Philipp ab 1905, Carl Friedrich ab 1924). Eine Besonderheit war der unrentable Erzabbau im Bereich von Friederika zwischen 1938 und 1945 im Rahmen der Autarkiepolitik des NS-Regimes. 1958 erfolgte der Verbund mit der Zeche Dannenbaum. Dieser verzögerte die Stilllegung nur um zwei Jahre. Der Verbund war schon für 1939 geplant und wegen des 2. Weltkriegs ausgesetzt worden. Nach den damaligen Berechnungen hatte man mit einer Lebensdauer von mindestens 50 Jahren gerechnet.

Der auf der Karte noch eingetragene Stollen Fortuna lag nicht im späteren Feld Prinz Regent. Ein Betrieb ist ab 1822 belegt. Bis 1869 wurden geringe Kohlenmengen abgebaut, maximal rund 3000 t/a. Zwischen 1845 bis 1863 fand wohl kein Abbau statt und danach nur sporadisch. Spätestens 1867 endete der Betrieb. Das Grubenfeld übernahm die Zeche Hasenwinkel, die hier ihre östliche Markscheide hatte.

Die Schachtanlage Prinz Regent war er größte Arbeitgeber in Weitmar-Mark und prägte mit den Zechensiedlungen das heutige Siedlungsbild. Die weitgehend erhaltenen Häuser im Bereich Wiemelhauser Straße/Borgholzstraße sind privatisiert und gefragte Immobilien. Nördlich des Zechengeländes wurde zur Sicherung des Kohleabsatzes in den Jahren 1958 bis 1961 das Kraftwerk Springorum gebaut. Die Kohle für den Betrieb kam später u.a. von der Zeche Friedrich der Große in Herne. Die nicht mehr benötigte Bahntrasse wird zu einem attraktiven Radweg umgebaut [2014 in Teilen fertig]. Nach der Stilllegung und dem Abriss des Kraftwerks Ende der 1980er Jahre entstand dort der Innovationspark Springorum. Hier residiert u.a. das EBZ – Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.
Das ehemalige Zechenkraftwerk ist heute Teil des Fernwärmenetz der Bochumer Stadtwerke. In einigen erhaltenen Gebäuden und Neubauten haben sich Gewerbebetriebe auf dem ehemaligen Zechengelände niedergelassen. Dazu kommen kulturelle Einrichtungen, das Prinz Regent Theater und der Konzertveranstalter "Zeche" in einer ehemaligen Werkstatt. Hier zeichnete der WDR mehrfach den Rockpalast auf. Die Bochumer Symphoniker und das Schauspielhaus haben im Medienhaus daneben Proberäume.
Die Schächte haben keine sichtbaren Spuren hinterlassen. Schacht 1 und der Luftschacht liegen im Bereich des Parkplatzes der "Zeche", Schacht 2 in einem Gehölz auf dem Betriebsgelände des Heizkraftwerks.

Quelle: www.ruhrzechenaus.de



Daten:

Stadt/Stadtteil: Bochum-Weitmar
Teufbeginn: 1870
Förderbeginn: 1873
Betriebsende: 1960
max. Tiefe: 852 m
max. Belegschaft: 3.700 (1925)
max. Förderung: 0,98 Mio. Tonnen (1929)
heutige Nutzung: Veranstaltungsort, Discothek, Gastronomie, Theater, Gewerbe

 

Positiv:

- wird seit mehr als 30 Jahre intensiv kulturell genutzt
- gehört zu den wichtigsten Kultureinrichtungen des Ruhrgebiets

 

Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda