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Kontakt & Infos

Zeche Hannover
Günningfelder Straße 251
44793 Bochum

Öffnungszeiten

April bis Oktober, Mi bis Sa 14-18 Uhr, So 11-18 Uhr


Geodaten

51°30'17.5"N 7°09'52.2"E


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Zeche Hannover

Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Hannover ist ein ruhrgebietsweit einmaliges Ensemble von Malakowturm und Maschinenhaus mit Dampfmaschine als Standort des LWL-Industriemuseums für Besucher zugänglich.
1856 erwarb die Hannoversche Bergwerksgesellschaft Horstmann & Co. mehrere Grubenfelder in der Bürgermeisterei Hordel und errichtete in den folgenden Jahren eine Doppelschachtanlage mit zwei Malakowtürmen. Zwei Jahre nach Förderbeginn, 1872, kaufte Alfred Krupp (1812-1887) die Anlage.

Zechendirektor Friedrich Koepe entwickelte auf der Zeche Hannover 1877 ein Förderverfahren, das eine Revolution in der Bergbautechnik darstellte und sich bis zur Jahrhundertwende weltweit zum Standard auf Tiefbauzechen entwickelte. Das Koepe-Verfahren ersetzte die bis dahin übliche Seiltrommel durch eine Treibscheibe, die das Seil mittels Haftreibung antrieb. An jedem Seilende hing ein Förderkorb, die abwechselnd die Tagesoberfläche und die tiefste Sohle im Schacht anfuhren. Zum Ausgleich des Seilgewichts verband ein Unterseil die Körbe, sodass die Fördermaschine nur noch das Drehmoment der unterschiedlichen Korblasten bewältigen musste. Die erste Turmförderung nach dem System Koepe entstand 1888, als die neue Fördermaschine vom Maschinenhaus in die Spitze des Malakowturms über Schacht II verlegt wurde. Eine weitere Innovation betraf die Streckenförderung unter Tage, bei der 1892 Seilbahnen erstmals im Oberbergamtsbezirk Dortmund die Pferdebahnen ersetzten.

Im Juli 1899 erwarb Krupp auch die Nachbarzeche Hannibal und richtete in Bochum-Hordel eine gemeinsame Zechenverwaltung ein. 1905 wurde auf dem Gelände Schacht 5 in Betrieb genommen. Eine neue Kohlenwäsche, eine große Kokerei und ein Kraftwerk zur Elektrizitätserzeugung vollendeten den Ausbau der Schachtanlage Hannover I/II/V zur modernen Großzeche. Ab 1907 entstand die benachbarte Kolonie Dahlhauser Heide. Zur Leistungssteigerung ließ Krupp 1939 den Malakowturm über Schacht II abreißen und durch einen modernen Förderturm ersetzen, der jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Betrieb ging.

1954 wurde die Steinkohlenbergwerk Hannover-Hannibal AG gegründet, die im selben Jahr die angrenzende Zeche Königsgrube erwarb. Die Konzentration der Förderung auf Schacht II und der Verbund mit den Zechen Mont Cenis und Vereinigte Constantin der Große unter dem Namen Bergwerk Bochum konnten jedoch nicht verhindern, dass die Zeche Hannover 1973 infolge der Kohlenkrise als letzte Bochumer Schachtanlage stillgelegt werden musste.

Anfang der 1980er Jahre erfolgte der Abbruch der meisten Tagesanlagen mit Ausnahme des Grubenlüftergebäudes von 1929, des Malakowturms über Schacht I und der Maschinenhalle, deren Dampffördermaschine von 1893 vermutlich die älteste am Originalstandort erhaltene des Ruhrgebiets darstellt. Das Ensemble wurde als Industriedenkmal erhalten und 1981 in das LWL-Industriemuseum eingegliedert. Mit seiner einzigartigen Lage zwischen vorindustriellem Gutshof, ehemaliger Konsumanstalt, Umspannwerk, Halden, Bahntrassen und Siedlungen bietet das Denkmal Zeche Hannover die Möglichkeit, Industrialisierung und Strukturwandel, Landschaftsveränderung und Verstädterung auf einem Blick zu erfassen.

Quelle: Route der Industriekultur


Daten:

ab 1857: Sechs Brüder & sechs Schwestern, erstmalige Nennung als Hannover bzw. Neu-Hannover
ab 1870: Konsolodierung der Grubenfelder unter dem Namen Hannover
ab 1967: Verbund mit Hannibal und Ver. Constantin d.Gr. zu Bergwerke Bochum
Stadt/Stadtteil: Bochum-Hordel
Teufbeginn: 1857
Förderbeginn: 1863
Betriebsende: 1973
max. Tiefe: 1.070 m
max. Belegschaft: 5.065 (1925)
max. Förderung: 1,77 Mio. Tonnen (1965)
Besonderes: 1878: erste Treibscheibenförderung
1888: erste Turmfördermaschiene weltweit
1892: erste maschinelle Streckenförderung unter Tage im Ruhrgebiet
1947: erste Vierseilförderung weltweit
heutige Nutzung: Industriemuseum, Installationen, Veranstaltungen, Kinderbergwerk "Zeche Knirps"

 

Positiv:

- sorgfältig restaurierte Anlage
- Industriemuseum mit div. Sonderschauen
- kulturelle Angebote, Räume privat zu mieten
- schöne Lage, ehemaliges Zechengelände ist heute Freizeitgebiet
- Sorgfältig sanierte Tagesbauten an der Lyrenstrasse
   
Negativ:

- etwas eingeschränkte Öffnungszeiten

 

Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda