Oberhausen
Revierpark Vonderort
In den 1960er Jahren entwickelte sich ein neuer Parktyp in Deutschland; er war zwar weiter dem Wohlfahrtsgedanken des Volksparks verpflichtet, trug aber dem zunehmend auf Individualisierung und Kommerzialisierung gerichteten Rahmen- bedingungen Rechnung. Als Prototyp dieses neuen Parktyps in Deutschland gelten die Revierparks.
Der Revierpark Vonderort steht nicht nur programmatisch in der Tradition der Volksparkbewegung, auch ein Großteil seines Geländes ist der Ende der 1920er Jahre angelegte Volkspark "Stadtwald Osterfeld". Die damals selbständige westfälische Industriestadt Osterfeld begann 1925 mit der Anlage von Grünflächen. Vom Grafen Nesselrode wurden 120 Morgen Wald gepachtet und ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Der neue "Stadtwald Osterfeld" entsprach im Ergebnis sowohl in gestalterischer als auch funktionaler Hinsicht den Vorbildern seiner Zeit. Er zog zahlreiche Besucher auch aus der weiteren Umgebung an und stand nach dem Zusammenschluss von Oberhausen, Sterkrade und Osterfeld zur neuen Stadt Oberhausen im Jahre 1929 als Ausflugsziel an erster Stelle.
In den Nachkriegsjahren verfiel der Stadtwald, auch in Folge von Bergsenkungen. Als Teil des Standortes für den dritten von insgesamt fünf Revierparks begann 1969 für den Stadtwald eine neue Epoche. Das bisherige Areal südlich der Bottroper Straße wurde nach Norden auf 32 Hektar Fläche mehr als verdoppelt. 1974 wurde der neue "Revierpark Vonderort" eröffnet. Er bietet heute nach mehrmaliger Modernisierung Bereiche für Sport und Spiel, ein Freizeithaus und ein Freizeitsolebad (seit 1991). Der Park selbst erfährt seinen Wandel durch die Parkbesucherinnen und Parkbesucher. Er bietet jedem etwas. Die Bandbreite reicht von der Waldwanderung über Liegewiese oder Wasserspielplatz bis zu Solebad, Ballonfliegen und Eislaufhalle.
Der auf Bottroper Stadtgebiet unmittelbar anschließende "Gesundheitspark Quellenbusch" entstand im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park auf dem zehn Hektar großen Areal von Deponieflächen und aufgelassenen Sandgruben. Hier kann man heute Entspannung für alle Sinne finden, aber auch Energie tanken. Gemüse-, Apotheker- und Kräutergarten, Gesundheitspyramide, Energiespirale, Meditationsgarten und Kneippanlage bilden einen besonderen Ort für Körper, Geist und Seele.
Quelle: Route Industriekultur