Oberhausen
Siedlung Vondern
Die Gutehoffnungshütte ließ die Siedlung im Stil einer Gartenvorstadt von 1907 bis 1913 für Bergleute der Zeche Vondern anlegen. Die meisten wurden aus Österreich, Slowenien und Oberschlesien für den Bergbau angeworben. Nach dem Entwurf des Architekten Stephany entstand 1910 die "Verkaufsanstalt IV" (Arminstr. 53), zwei Jahre später das Kinderhaus von Bruno Möhring in der Glückaufstraße (heute Bürgerhaus der Arbeiterwohlfahrt). Die Siedlung lag zwischen dem Zechengelände (heute Autobahn) und dem Verschiebebahnhof Osterfeld. Jenseits von Schloss und Park Vondern befinden sich die Häuser der Beamtenfamilien.
Schon früh schuf die GHH bzw. ihr Vorläufer, die Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel & Huyssen Sozialeinrichtungen für ihre Arbeiter und deren Angehörige. So sind seit 1832 Unterstützungsleistungen für Sterkrader Hüttenarbeiter überliefert. Nachdem bereits verbilligtes Getreide aus einer firmeneigenen Kornmühle angeboten und eine Kochanstalt eingerichtet worden war, wurde 1867 der Consum-Verein Gute Hoffnung gegründet, der den kostengünstigen Einkauf von Gütern des täglichen Bedarfs zum Ziel hatte. Die steigende Nachfrage durch die mit der Industrialisierung rasch zunehmende Bevölkerung führte im Einzelhandel häufig zu überteuerten Preisen. Außerdem lagen die neuen Siedlungen oft weit entfernt von den Orts- und Geschäftszentren. Bis 1914 richtete die GHH insgesamt acht Konsumläden ein.
Quelle: Route Industriekultur