Oberhausen
Siedlung Stemmersberg
Die Straßennamen Gute-, Hoffnung-, Hütte-, Aktien- und Vereinstraße lassen leicht den Namen des Bauherrn erraten. Zwischen den Schächten I/III und IV der Zeche Osterfeld schuf die Gutehoffnungshütte 1902 und 1904 insgesamt 300 Wohnungen in Vierfamilienhäusern mit Kreuzgrundriss. Der gleiche Haustyp findet sich im kurz zuvor erstellten dritten Bauabschnitt der Siedlung Eisenheim (Eisenheim II). Hinter den eineinhalbgeschossigen Klinkerbauten stehen jenseits eines Fußweges die Nebengebäude, in denen sich außer den Ställen auch die (Trocken-)Toiletten befanden. Im Inneren der Straßengevierte liegen große Gartengrundstücke. Der gleichförmige geometrische Siedlungsgrundriss wird durch die hügelige Beschaffenheit des Geländes aufgelockert.
Für die Veränderungen im Baustil nach der Jahrhundertwende stehen die Gebäude in der Westerwaldstraße und im nördlichen Teil der Hügelstraße. Sie heben sich durch Giebelbildung, wechselnde Dachformen und eine abwechslungsreiche Fassadengestaltung von den kubischen Klinkerbauten des Kernbereichs ab. Einen Blickfang und architektonischen Höhepunkt bildet die Kleinkinderschule in der Gutestraße 19, die nach dem Ersten Weltkrieg nach Plänen von Bruno Möhring erbaut wurde. Aus dieser Zeit stammt auch die letzte Erweiterung im südöstlichen Teil an der Hügelstraße mit gartenstadtähnlichen Häusergruppen. Die Siedlung Stemmersberg gehört zu den größten und am besten erhaltenen Werksiedlungen in Oberhausen.
Quelle: Route Industriekultur