Oberhausen
Schloß Oberhausen
Von 1804 bis etwa 1821 gebaut, nahm das Schloss Oberhausen gewissermaßen als „Zeitzeuge“ am Industrialisierungsprozess in Oberhausen teil und war zugleich auch Namensgeber für den Bahnhof der Köln-Mindener Eisenbahn und die sich daraus entwickelnde Stadt.
Nach Plänen des Münsteraner Baumeisters August Reinking wurde es im klassizistischen Stil als Wohnsitz für den Grafen Maximilian Friedrich von Westerholt-Gysenberg errichtet. Nachdem die gräfliche Familie bis 1858 ihren Wohnsitz endgültig verlegt hatte wurde es zunächst vermietet und zuletzt 1911 an die Stadt Oberhausen verkauft. Trotz starker Kriegsschäden eröffnete bereits 1947 die Städtische Galerie mit einer eigenen Sammlung. 1953 musste das Haupthaus wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Mit finanzieller Unterstützung der Hüttenwerke Oberhausen AG wurde das Schloss als Kunstmuseum bis 1960 historisierend wiederaufgebaut, die Innenräume im Stil der 1950er Jahre gestaltet.
Überregionale Bedeutung erlangte das Museum 1983 bis1991 mit der Angliederung des Ludwig-Instituts für Kunst der DDR, in dem - erstmalig im Westen - kontinuierlich die ostdeutsche Kunstentwicklung dargestellt und diskutiert wurde. Diese Initiative des Sammlerehepaares Peter und Irene Ludwig fand ihre Fortsetzung bei der Suche nach einer Neukonzeption für das Haus nach dem Ende der DDR. Mitte der 1990er Jahre erhielt Schloss Oberhausen – nun unter den Namen LUDWIGGALERIE – sein neues Profil. Mit dem Anbau einer „Vitrine“, eines großen Eingangsbereiches aus Glas und Stahl des Architekturbüros Eller + Eller, wurde der neuen Ausrichtung als „Bühne für die Kunst der Sammlung Ludwig“ 1998 auch baulich Rechnung getragen.
In einem ambitionierten Ausstellungsprogramm präsentiert die LUDWIGGALERIE in den großzügigen Räumen heute Ausstellungen aus aller Welt.
Quelle: Route Industriekultur