Oberhausen
Kaisergarten und Rehberger-Brücke
Der unmittelbar an das Schloss Oberhausen anschließende Kaisergarten ist die älteste städtische Parkanlage in Oberhausen. 1896 erwarb die Stadt vom Grafen Westerholt-Gysenberg ein 19 Hektar großes Grundstück an einer Flussschleife südlich der Emscher. Das zu der Zeit noch sumpfige Gelände wurde aus Anlass der 100jährigen Wiederkehr des Geburtstages von Kaiser Wilhelm I. am 22. März 1897 "Kaisergarten" getauft. Die Erschließungsarbeiten für die Parkanlage, die zum Teil auch von der GHH unterstützt wurden, dauerten danach noch mehrere Jahre. Nachdem 1910 das neue Emscherbett nördlich des Rhein-Herne-Kanals geflutet wurde, erwarb die Stadt Oberhausen das Schloss und die angrenzenden Ländereien, der Kaisergarten dehnte sich jetzt bis zum Kanal aus. 1924 wurde der zuvor bürgerlich-repräsentative Park durch Gestaltungselemente der „Volksgartenbewegung“ erweitert. 1938 entstand auf einer Fläche von 16 Hektar ein frei zugängliches Tiergehege, das heute die Erhaltung alter Haustierrassen thematisiert.
Das Entwicklungskonzept der Emschergenossenschaft will die noch erhaltene Grundsubstanz des Kaisergartens räumlich, inhaltlich und gestalterisch wieder zur Geltung bringen und für den Besucher erlebbar machen. Dazu zählt unter anderem auch die Verbesserung der Wasserqualität der Alten Emscher. Der schon in den 1920er Jahren geplante Brückenschlag über den Rhein-Herne-Kanal zum Sportpark am Nordufer wird seit Kurzem in Form einer begehbaren 406 Meter lange Architekturskulptur nach dem Konzept des Frankfurter Künstlers Tobias Rehberger vollzogen. Die im Juni 2011 mit über einem Jahr Verspätung eröffnete Brücke in Form einer schwingenden Spirale trägt offiziell den Namen „Slinky Springs to Fame“.
Es handelt sich dabei um eine Spannbandbrücke. Tragendes Element sind Spannbänder, die die Laufflächen tragen und mit den Endauflagen zugfest verbunden sind. Charakteristisch ist der konkave Durchhang des Spannbandes in den Feldern. Je geringer der Durchhang, um so größer sind die Zugkräfte.
Die Brücke verbindet den Kaisergarten mit den Sportanlagen, schlängelt sich dabei sanft steigend durch den Park und knapp an zahlreichen Bäumen vorbei. Nachts werden 16 verschiedene Farbfelder der Rehberger-Brücke eindrucksvoll angestrahlt.
Quelle: Route Industriekultur