Oberhausen
Hauptverwaltung der GHH
Das neue "Centralbüro" der GHH wurde 1875 bezogen. Zwei Jahre zuvor war die Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel & Huyssen in eine Aktiengesellschaft mit dem Namen Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb umgewandelt worden. Für die Verlegung der Verwaltung aus Sterkrade an die Essener Straße sprach nicht nur, dass Carl Lueg, der erste Vorstandsvorsitzende der neuen Aktiengesellschaft, bereits hier wohnte. Längst lag auch der Schwerpunkt der Eisen- und Stahlproduktion des Unternehmens an der Essener Straße.
Später hatte der Generaldirektor und Vorstandsvorsitzende Paul Reusch eine Wohnung im Dachgeschoss. Auf der Ostseite des Verwaltungsgebäudes entstand 1905/06 ein mit diesem korrespondierender Bau für die Bergwerksverwaltung der GHH (heute Nr. 57). Beide Gebäude wurden in den fünfziger Jahren erweitert.
Auf das ursprüngliche Äußere der Hauptverwaltung I im Stil der Neurenaissance deutet nichts mehr hin. Nach Kriegsschäden und "Bereinigung" der Fassade in der Nachkriegszeit wirkt es heute eher nüchtern. Erhalten blieb jedoch die prächtige frei stehende Treppe in der bis zum Dachgeschoss reichenden Halle im Inneren des Gebäudes, ebenfalls im Stil der Renaissance. Bemerkenswert ist außerdem eine Eisentreppe mit Jugendstilornamenten, die ins zweite Obergeschoss führt.
Quelle: Route Industriekultur