Oberhausen
Emscher-Klärpark
Die Mündungs-Kläranlage "Läppkes Mühlenbach" wurde 1958 erbaut und war bis 1996 in Betrieb. Sie klärte die Abwässer von 68.000 Menschen aus den Essener Stadtteilen Borbeck und Frintrop. Das Klärbecken fasst 2.260 Kubikmeter bei einem Durchmesser von 40 Metern. Der Faulbehälter hat ein Volumen von 1.450 Kubikmetern und eine Gesamthöhe von 20 Metern. Zu den Betriebszeiten war dieser mit Schlamm gefüllt der bei der mechanischen Abwasserreinigung anfiel und sich unten in den Klärbecken sammelte.Im Faulbehälter wurde er unter Luftabschluss "ausgefault", bis er geruchsarm war. Als die Zechen noch ihre Abwässer in die Emscher leiteten, enthielt der Klärschlamm viel Kohle, so dass man ihn nach dem Zweiten Weltkrieg als "Kohleschlamm" verheizte.
Aus diesem stillgelegten Klärwerk einen Park zu machen, war nicht nur eine ungewöhnliche Idee, sondern auch ein Symbol für den Umbau des Emscher-Systems. Am 24. Juli 2003 wurde der Emscher-Klärpark offiziell eröffnet. Die Bauwerke der ehemaligen Kläranlage wurden kreativ in die Parkgestaltung integriert. Das Klärbecken verwandelte sich in einen Seerosenteich und im Faulturm befindet sich das Kunstwerk "Mangrove" von Andreas Titz. Beim Betreten des Turms ertönt ein sanftes Gluckern und Plätschern. Die Skulptur, aus Abflussröhren gebaut, erinnert an die verzweigten Wurzeln einer Mangrovenpflanze. Auf dem Dach des Faulturms gibt es eine kleine Aussichtsplatform, und abends sorgt eine Lichtinstallation für magische Momente.
Quelle: Route Industriekultur