Oberhausen
Baumeister Mühle
Die Kappen-Windmühle wurde um 1858 in der damaligen Gemeinde Biefang erbaut, jetzt Teil von Oberhausen-Buschhausen. Die Familie Baumeister erwarb die gerade fertiggestellte Windmühle von der Familie Köster. Schrotete Heinrich Baumeister noch das eigene und das Getreide der Nachbarn mit Windenergie, so baute bereits sein Sohn Hermann nach dem 1. Weltkrieg einen Elektromotor ein. In der Region ging die Landwirtschaft langsam zurück, doch die ins Ruhrgebiet einwandernden Polen und Ostpreußen betrieben Ackerbau und Kleinviehhaltung in kleinem Rahmen weiter. Baumeister stellte daher auf den neuen Markt, auf die Kraftfutterfabrikation, um.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, den sie weitgehend unbeschädigt überstand, verfiel die Windmühle. Die Baumeisters hatten ihr Wirkungsfeld in den Duisburger Hafen verlegt, wo ihnen ein Silogebäude gehörte. Aber aus Familientradition vergaß man die Windmühle nicht, sondern ließ sie 1976/78 erneuern. Nach einer weiteren gründlichen Restaurierung von Gebäude, Antrieb und Mahlwerk in den Jahren 1993/95 hat der jetzige Besitzer Hermann Baumeister (4. Generation) die Müllerei wieder aufleben lassen. Das komplett neue Mahlwerk nach historischem Vorbild mahlt heute wieder Getreide zu Schrot und Mehl, das daraus gefertigte Brot kommt vor Ort in den Verkauf. Auch andere Spezialitäten, z.B. Weine und Feinkost, werden angeboten. Ein gemütliches Restaurant lädt zu einem "Mahl"-Vergnügen im ungewöhnlichen Mühlen Ambiente ein.
Quelle: Route Industriekultur