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Wasserkraftwerk Raffelberg

Raffelbergbrücke
45478 Mülheim - Speldorf



Geodaten

51°26'31.5"N 6°49'37.1"E


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Mülheim an der Ruhr

 


Wasserkraftwerk Raffelberg

bild_01Die Geschichte des Wasserkaftwerkes Raffelberg beginnt nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Nach der Kriegsniederlage musste der Ruhrkohlenbergbau im Rahmen der Reparationszahlungen Kohle an seine westlichen Nachbarn abführen, der Energieträger Kohle wurde in der Region knapp, so dass man nach anderen Energiequellen Ausschau hielt. 

In der Nähe der neu erstellten Schleuse Raffelberg bot sich ein günstiger Standort für den Bau eines Wasserkraftwerkes an, weil dort bei allen Wasserständen das Gefälle für die Wasserkraftnutzung ausreichend war. Beim Bau eines Kraftwerkes an der Staustufe der Schleuse hoffte man eine „Einsparung von 2.200 Eisenbahnladungen Kohlen“ zu erzielen.    Das Laufwasserkraftwerk wurde schließlich in den Jahren 1922 bis 1925 nach einem Entwurf der renommierten Architekten Arthur Pfeifer und Hans Großmann errichtet, die technische Ausstattung erfolgte nach Plänen der Berliner Siemens-Schuckert-Werke. Man baute vier Francis-Turbinen mit senkrechter Welle ein. Bei der Francis-Spiralturbine wird das Wasser durch ein schneckenförmiges Rohr, die Spirale in zusätzlichen Drall versetzt und anschließend durch ein feststehendes „Leitrad“ mit verstellbaren Schaufeln auf die gegenläufig gekrümmten Schaufeln des Laufrads gelenkt. Durch ein als Diffusor wirkendes Saugrohr an der Verlängerung der Turbinenachse wird das Wasser nach Durchströmen des Laufrads abgeleitet. Die Francis-Turbinen waren direkt mit Drehstromgeneratoren gekoppelt.

Den erzeugten Drehstrom mit einer Spannung von 5.000 Volt speiste man in das Ortsnetz Speldorf und nach der Transformierung auf 25 kV in das Überlandnetz der RWE ein. Ebenso bezog die Friedrich Wilhelm-Hütte in Mülheim Strom aus Raffelberg. Im Zuge des Ausbaus der Energieversorgung nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Anfang der 1960er Jahre die Drehstromgeneratoren auf 10.000 Volt Maschinenspannung umgerüstet. Die Personalintensität der Anlage stellte jedoch die Rentabilität bald in Frage, so dass Mitte der 1970er Jahre die Regelanlagen der Turbinen automatisiert wurden. Heute wird über ein Netz von Pegeln der Wasserstand des Oberwassers und der Hafenbecken bis auf wenige Zentimeter konstant gehalten. Zur Zeit werden im Wasserkraftwerk Raffelberg jährlich etwa 20 Millionen Kilowatt Strom erzeugt, was etwa zwei Prozent der Mülheimer Stromversorgung ausmacht. Heute ist das Kraftwerk mit vier Francis-Turbinen und vier Siemens-Synchrongeneratoren ausgerüstet. Wegen seiner überregional bedeutsamen technischen Architektur wurde das Gebäude 1986 unter Denkmalschutz gestellt. Eine Besichtigung des Kraftwerks lohnt sich aber nicht nur wegen der herausragenden Architektur, sondern auch wegen der noch erhaltenen Turbinen aus den 1920er-Jahren.

Quelle: Route Industriekultur