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Kontakt & Infos

Textilfabrik J. Caspar Troost

Dohne 48 und 48a
45479 Mülheim/Ruhr

Die Fabrikanlage liegt südlich des Stadtzentrums Mülheim in der Nähe der Ruhr und kann zu Fuß über eine Zufahrt von der Straße Dohne (Nr. 48) erreicht werden.



Geodaten

51°25'10.7"N 6°52'44.4"E


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Mülheim an der Ruhr

 


Textilfabrik J. Casper Troost

Johann Caspar Troost (II.) kann neben Johann Gottfried Brügelmann aus Ratingen als einer der Pioniere der Textilindustrie im deutschsprachigen Raum bezeichnet werden. Bereits 1791 gründete der aus einer Elberfelder Familie stammende Troost in Mülheim eine mechanische Baumwollspinnerei nach englischem Vorbild. Die Maschinen wurden über einen von der Ruhr abgeleiteten Kanal mit Wasserkraft betrieben. Das Unternehmen wuchs zunächst schnell, der Markt für die preiswert produzierten Baumwollstoffe war groß.1809 werden in der Gewerbestatistik der Stadt Mülheim neben einer Baumwollweberei auch eine Kattunweberei und -druckerei unter dem Firmennamen Troost & Simons erwähnt.

Wegen der Napoleonischen Kontinentalsperre gegen Großbritannien gelangte ab 1807 nur wenig Baumwolle aus den amerikanischen Kolonien nach Deutschland. Diese Rohstoffknappheit bedrohte auch die Existenz der Troostschen Fabrik, die aber die nachfolgenden Krisenjahre überstehen konnte. Ab den 1830er Jahren konnte man sogar expandieren, das Unternehmen wurde in vier verschiedene Firmen aufgegliedert, die von Troosts Söhnen geführt wurden. Die Webereiarbeiten wurden überwiegend von Heimarbeitern verrichtet. In der Spinnerei waren in erster Linie Frauen und Kinder beschäftigt, die täglich zehn bis zwölf Stunden unter zum Teil unerträglichen Bedingungen arbeiteten. 1846 war die Troost'sche Textilfabrik mit über 1.200 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in Mülheim.

Danach setzte jedoch der wirtschaftliche Niedergang ein.Weberei und Spinnerei wurden nach 1894 verkauft, die Arbeit in der Woll- und Baumwollspinnerei wegen mangelnder Nachfrage komplett eingestellt. Nach der Stilllegung wurde der Fabrikbau von der benachbarten Villa Josef Thyssen als Wirtschaftsgebäude genutzt.

Geblieben sind von den Troostschen Fabriken drei Bauwerke: Die seit Jahrzehnten leer stehende Weberei; ein Gebäude im Tudorstil, das zwischenzeitlich  bewohnt war, und als kleinstes Objekt, ein ehemaliges Kutscherhaus. Die weitere Zukunft der Bauten ist ungewiss. Sie wurden zwar unter Denkmalschutz gestellt, aber über den langfristigen Erhalt bzw. über eine Nachnutzung der Gebäude, die der August Thyssen-Stiftung gehören, ist noch nicht endgültig entschieden.

Quelle: Route Industriekultur