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Straßenbahndepot Speldorf

Duisburger Straße 283
45478 Mülheim - Speldorf



Geodaten

51°25'43.9"N 6°50'24.2"E


 

 

 

 

 

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Mülheim an der Ruhr

 


Strassenbahndepot Speldorf

Im Juli 1882 eröffnete die "Deutsche Lokal- und Straßenbahngesellschaft Dortmund" eine Dampfstraßenbahnlinie vom Kuhtor in der Duisburger Innenstadt zur Monning an der Stadtgrenze zu Mülheim, die 1888 bis (Mülheim-) Broich verlängert wurde (die heutige Linie 901 von Mülheim-Stadtmitte bis Duisburg-Obermarxloh). Eine Weiterführung der Linie auf das gegenüberliegende Ruhrufer bis in die Mülheimer Innenstadt war wegen der geringen Tragfähigkeit der Kettenbrücke über die Ruhr nicht möglich. Erst der Bau der Schlossbrücke erlaubte 1911 die Einrichtung einer durchgehenden Straßenbahnverbindung zwischen Duisburg und Mülheim. 1897 fuhr die erste elektrische Straßenbahn vom Kuhtor nach Broich. Betreiber war seit 1891 die "Allgemeine Lokal- und Straßenbahn Gesellschaft Berlin". Sie ließ 1901 das Depot an der Duisburger Straße errichten. Es umfasste damals eine Wagenhalle mit sechs Gleisen und das angebaute Wohn- und Verwaltungsgebäude, in dem sich auch ein Aufenthaltsraum befand. 1911 wurde die Wagenhalle verlängert und ein Anbau mit Schmiede, Lager und Aufenthaltsraum angefügt. 1914 erhielt die Anlage dann das Aussehen, das sie in den Grundzügen bis heute bewahrt hat: Auf der östlichen Seite wurde eine zweite Halle mit vier Gleisen angebaut und die ursprünglich historisierende Fassade von Halle und Wohngebäude in den Formen des späten Jugendstils umgestaltet. Bis in die 1950er Jahre konnten Betriebsangehörige das Gelände hinter den Wagenhallen pachten, um in Kleingärten Gemüse anzubauen. Nach der Stilllegung im Jahre 1967 dienten die Hallen als Lager- und Abstellräume. Eine neue Verwendung des Gebäudekomplexes bzw. des Grundstücks wurde über lange Zeit durch die Planungen im Zusammenhang mit der Trassenführung der Stadtbahn blockiert. Möglicherweise ist der ehemalige Betriebshof dadurch dem Abriss entgangen, denn in der Zwischenzeit erfuhr historische Industriearchitektur eine neue Wertschätzung. Gleichzeitig verschlechterte sich der bauliche Zustand der Anlage. Nachdem der Komplex 1987 an die LEG übergegangen war, kam es 1994/95 endlich zu einer Lösung, die eine Neunutzung mit der Erhaltung der wesentlichen architektonischen Merkmale vereinbart. Die Wagenhallen wurden zur "Depot-Passage" mit Geschäften, Dienstleistungsangebot und Gastronomie umgebaut. Innen weitgehend neu gestaltet und außen denkmalgerecht saniert, präsentiert sich der ehemalige Betriebshof heute als Anziehungspunkt im Stadtteil Speldorf. Die Glasfront, welche die zehn Tore ersetzte, erzeugt im Zusammenspiel mit den pylonartigen Pfeilern und ihrer Jugendstilverzierung eine filigrane Fassade.

Quelle: Route Industriekultur