Mülheim an der Ruhr
Stadt-Viadukt & Ruhrbrücke
39 Brückenbögen eines Eisenbahnviaduktes prägen immer noch das Bild der Mülheimer Innenstadt. Es ist das älteste noch erhaltene Brückenbauwerk Mülheims. Für den Bau der Brücke wurden über eine Million Ziegelsteine benötigt. Um den Mörtel für die Maurerarbeiten herzustellen, standen auf beiden Ufern der Ruhr von Pferden angetriebene Mörtelmühlen.
Die Brücke gehörte zur Ruhrgebietsstrecke der Rheinischen Eisenbahn, die bei Osterath von der linksrheinischen Bahnlinie abzweigte und über Mülheim nach Essen führte. 1866 fand die Einweihung statt, im Jahr darauf wurde die Eisenbahnverbindung bis zur Zeche Holland nach Wattenscheid und 1874 bis nach Dortmund verlängert. Unter den mittlerweile geöffneten Brückenbögen befanden sich bis 1975 Markthallen, Geschäfts- und Lagerräume. 1926 erhielt die Brücke Fachwerkbogenträger, die die Brückentrasse seitlich durchschneiden und dem Bauwerk sein charakteristisches Aussehen verleihen. Gleichzeitig wurde ein Fußgängersteg angefügt. Zwei Brückentürme mit Wendeltreppen stellten die Verbindung mit dem Ufer her. An Stelle der geschlossenen Brückentürme traten 1976 die heutigen freiliegenden Aufgänge, die zum Spaziergang über die Ruhr und in das Gelände der ehemaligen Mülheimer Gartenschau (MüGa) einladen.
Quelle: Route Industriekultur