Menu:

Stadtwappen


Kontakt & Infos

Chemiepark Marl

Paul-Baumann-Straße 1
45772 Marl

www.chemiepark-marl.de


Geodaten

51°40'53.5"N 7°06'01.1"E


Wikipedia


 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Links:

Homepage

Offizielle Internetpräsentation der Stadt Marl

Marl

ausführliche Informationen zur Stadt Marl


 

 

Marl

 


Chemiepark Marl

Die Geschichte des Chemieparks Marl beginnt am 9. Mai 1938. Im Rahmen des damaligen Vier-Jahresplans der Reichsregierung beteiligten sich die IG Farbenindustrie AG und die Bergwerksgesellschaft Hibernia AG an der Unternehmensgründung der Chemischen Werke Hüls GmbH. Die Hibernia Hydrierwerke lieferten Gase, die zur Produktion eines wichtigen Werkstoffes im Rahmen der NS-Autarkiepolitik dienten: des synthetischen Kautschuks Buna. Zur Buna-Erzeugung wurde das neue Lichtbogenverfahren genutzt, während dessen Entwicklungszeit erst 15 Jahr zuvor die ersten Versuche durchgeführt wurden. Der Physiker Dr. phil. nat. Paul Baumann, der über das Verhalten von elektrischen Strahlen in Gasen („Diffusion langsamer Kathodenstrahlen in Gasen“) promoviert hatte, war daran maßgeblich beteiligt.

Beim Lichtbogenverfahren handelt es sich um eine sogenannte thermische Crackung. Dabei werden Moleküle aus Rohgasen durch enorme Energie, die mit einem Lichtbogen erzeugt wird, unter anderem zu Acetylen umgewandelt. 18.000 Tonnen Buna wurden bereits 1940 produziert. Die Kapazitäten wurden ständig erweitert.

Schwere Luftangriffe der Alliierten brachten die Produktion ab 1943 fast gänzlich zum Erliegen. Nach Produktionsverboten und Demontagen entwickelte sich das Werk im „Wirtschaftswunder“  mit neuen Produkten (Kunststoffe und Rohstoffe für Waschmittel) zu einem Unternehmen mit Weltgeltung – seit 1979 unter Federführung der VEBA AG. Ab 1985 entschloss sich das nun unter dem Namen Hüls AG firmierende Unternehmen, die Schwer- und Grundstoffindustrie zugunsten einer Ausrichtung auf die Spezialchemie aufzugeben. Nach ihrer Neuorganisation zu einer strategischen Chemie-Holding fusionierten die Hüls AG und die Degussa AG 1999 zur Degussa-Hüls AG. Zu Beginn des Jahres 2001 entstand mit dem Zusammenschluss der Degussa-Hüls AG und der SKW Trostberg AG zur neuen Degussa AG der drittgrößte Chemie-Konzern in Deutschland. Im Februar 2003 erhöhte die Essener RAG AG ihren Anteil der Degussa-Aktien auf 50,1 Prozent. Die vollständige Übernahme der Degussa-Anteile durch die RAG erfolgte im Mai 2006. Den Namen RAG führt heute der deutsche Steinkohlenbergbau. Die Geschäftsfelder Chemie, Energie und Immobilien wurden im September 2007 im neuen Industriekonzern Evonik Industries vereint. 2009 vollzog Evonik einen Kurswechsel und positioniert sich heute als reiner Spezialchemiekonzern.Durch diese Neuausrichtungen sowie durch konzerninterne Umstrukturierungen hat sich der vormals monolithische Standort in Marl zu einem Chemiepark weiterentwickelt. Heute sind hier neben Evonik, ihren Tochtergesellschaften und Beteiligungen zwölf weitere Unternehmen angesiedelt.

Der Chemiepark ist seiner Stadt und ihren Bürgern nicht nur als Arbeitgeber verbunden. Werkswohnungsbau, Umweltschutzmaßnahmen und das damalige Kulturprogramm, aus dem das Theater, die Volkshochschule ("Die Insel") und der „Marler Fahrradtag“ erwuchsen, haben das Bild der Stadt Marl entscheidend mitgeprägt.

Als Ankerpunkt der Route zeigt der Chemiepark ein besonderes Gesicht: Eine Ausstellung im Informationszentrum präsentiert das Werk, wie es heute ist und erzählt Interessantes aus seiner Geschichte. Im Restaurant kann man vorzüglich speisen und tagen. Die Tore des Chemieparks öffnen sich regelmäßig zu Führungen durch die spannende Welt der Chemie.

Quelle: Route Industriekultur