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Kontakt & Infos

Alte Kaffeerösterei Lünen
Cappenberger Str. 51
44534 Lünen

www.kaffeeroesterei-luenen.de


Geodaten

51°37'29.6"N 7°31'32.2"E


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Alte Kaffeerösterei Lünen

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gewann der Kaffeekonsum in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Breite Bevölkerungsschichten konnten sich nun das „Schwarze Gold“ leisten. So entstanden in den Städten zunehmend Betriebe, die den Kaffee verarbeiteten oder Geräte herstellten, die für die Zubereitung des Kaffees notwendig waren.

In Lünen gab es im 20. Jahrhundert insgesamt drei Kaffeegroßröstereien. Wobei das Adjektiv „groß“ nur bedeutet, dass Kaffee nicht nur für den eigenen Gebrauch gebrannt wurde, sondern auch für den Verkauf bestimmt war. Außerdem produzierte die heimische Industrie Gerätschaften zum Konsum des Kaffees. Die größte Kaffeerösterei Lünens wurde 1924 von dem Kaufmann Ignaz Woestmann an der Cappenberger Straße 51 gegründet. Hinter dem 1906 errichteten Wohnhaus, wurden die noch heute prägenden Gebäude errichtet. Die VELUNA Werke (VEreinte LUener NAhrungsmittelwerke) erarbeiteten sich in den folgenden Jahren einen guten Ruf und belieferten Cafés in Lünen, der näheren Umgebung und darüber hinaus auch Cafés in Köln und Düsseldorf. Neben Bohnenkaffee, den es in unterschiedlichen Mischungen gab, wurden von den VELUNA Werken auch Malz- und Kornkaffee hergestellt und vertrieben. In der Weltwirtschaftskrise bekam das Unternehmen wirtschaftliche Probleme, sodass der Betrieb an der Cappenberger Straße im Jahre 1932 aufgegeben wurde.

Seitdem wurden die Gebäude der Kaffeerösterei unterschiedlich genutzt. 1958 erfolgte der Anbau eines Wohnhauses. In den 1970er und 1980er Jahren waren eine Kleiderfabrik und eine Schuhfabrik Mieter in der Kaffeerösterei. In den 1990er Jahren wurde die Alte Rösterei in einen Gewerbehof umgewandelt. Nach einem Eigentümerwechsel im Jahre 2010 wurde der gesamte Gebäudekomplex umfassend und sensibel saniert. Nach der Sanie­rung zog 2011 ein Café ein. Das Café führt in Anlehnung an die Geschichte die Bezeichnung „Alte Kaffeerösterei“. Rund um das Café haben sich verschiedene kreative, handwerkliche und künstlerische Berufszweige angesiedelt.

Seit den 1990er Jahren vollzog sich somit ein Wandel des ehemals gewerblich-industriell genutzten Gebäudes hin zu einer gewerblich-kulturell genutzten Immobilie mit unverwechselbarer Identität und spannungsvollem Am­biente. Dabei stellt die wechselvolle Geschichte des Ensembles ein Alleinstellungsmerkmal für Industriekultur in der Metropole Ruhr dar.

Das Café als zentraler Treffpunkt und die Betriebe tragen einen Hauch von Szene, Trend und Kultur in den Lüner Norden. Das Gebäude, mit seinem besonderen industriellen Charme und der Innenstadtnähe trägt dazu maßgeblich bei. Regelmäßige Kunstausstellungen, Lesungen und Konzerte sind wichtige Kommunikationsformen und dienen der Identitäts­stiftung. So werden vorhandene Potentiale verankert und weitere Kooperationen geschaffen. Die „Alte Kaffeerösterei“ ist ein neues Forum für Kreative in Lünen und bietet Projektionsflächen im öffentlichen Raum.

Um die Zusammenarbeit weiter zu verbessern, haben Eigentümer und Mieter im April 2013 den gemeinnützigen „Kulturverein Alte Kaffeerösterei“ gegründet. Die gemeinsame Darstellung und Nähe der verwandten Berufszweige soll Synergieeffekte in Präsenz, Marketing und Kundengewinnung erzeugen.

Der Kreative Gewerbehof zeigt, dass die Schaffung eines innerstadtnahen Quartiers als zentraler Anlaufpunkt artverwandter Dienstleistungen auch in gewachsenen Strukturen funktionieren kann. Dem direkten Umfeld des Standorts ermöglicht der Kreative Gewerbehof eine Anlaufstelle für Kunst, Gewerbe, Kultur und Gastronomie. Damit stellt die Alte Kaffeerösterei ein gelungenes Beispiel neuer Nutzung dar.

Quelle: Route Industriekultur