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Alt-Siedlung Friedrich-Heinrich

Marktplatz/ Ebertstraße
47475 Kamp-Lintfort


Geodaten

51°29'40.2"N 6°33'23.2"E


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Alt-Siedlung Friedrich-Heinrich

Die Siedlung Friedrich Heinrich zeigt, dass ohne den Werkswohnungsbau eine Zeche mitten auf dem "platten Land" nicht bestehen konnte. Die Gesellschaft hatte von vornherein ausreichend Grundfläche gekauft, um in unmittelbarer Nähe zur Schachtanlage zwei Siedlungen anlegen zu können, eine kleinere für Beamtenfamilien und die Alt-Siedlung für Arbeiterfamilien. Die soziale Hierarchie der Belegschaft drückt sich auch in der Lage der Siedlungen aus. Östlich der Zeche, hinter den Villen der Werksdirektoren wurden die Häuser für die Beamten errichtet. Hinsichtlich der Emissionen in ungünstigerer Lage wurde die Arbeiterkolonie westlich, sozusagen hinter der Zeche gebaut. In mehreren Bauphasen entstand von 1907 bis in die 1930er Jahre ein eigener Ortsteil der späteren Stadt, zugleich eine der größten Zechenkolonien des Rheinisch-Westfälischen Industriegebiets. Die Alt-Siedlung ist nach einem einheitlichen Bebauungsplan angelegt, während die späteren Siedlungsteile in der Gestaltung stärker voneinander abweichen. Bei einem Spaziergang durch die Siedlung ist es reizvoll, die verschiedenen Bauphasen aufzuspüren.

Die ältesten Häuser stehen in aufgelockerter Bebauung zwischen der Ring-, Albert- und Ebertstraße auf großen Grundstücken, vergleicht man sie mit denen in anderen Kolonien. Anderthalb- oder zweigeschossige Häuser sind zu Doppel- oder Vierfamilienhäusern zusammengestellt, alle ausgestattet mit Vor- und Nutzgärten und Ställen. Die zweite Bauphase fiel zusammen mit einem starken Anwachsen der Belegschaft nach Förderaufnahme und umfasste die Jahre bis zum Ersten Weltkrieg. Die Häuser zwischen der Moerser, Ring-, Barbara-, Alfred- und Auguststraße zeigen wenig Typenvielfalt, aber einen großen Detailreichtum in den architektonischen Einzelformen. Am Ausbau der Siedlung in den 1920er Jahren waren mehrere Baubüros beteiligt, so dass kein einheitliches Bild mehr entstand.

Trotz der regen eigenen Bautätigkeit der Bergwerksgesellschaft blieb Wohnraum auch weiterhin knapp. (z.B. 1913: 1.351 Wohnungen bei einer Belegschaft von 3.100 Arbeitern). Das Unternehmen kooperierte mit der privaten Bauwirtschaft, um möglichst zügig genügend Wohnungen zu schaffen. Die Häuser wurden entweder gekauft, gepachtet oder Friedrich Heinrich besaß das Belegsrecht. Als vor Ort einziges Unternehmen dieser Größenordnung beeinflusste Friedrich Heinrich die städtebauliche und architektonische Gestaltung der wachsenden Kommune.

Die denkmalgeschützte Alt-Siedlung hat in den letzten Jahren einen deutlichen Wandel durch gemacht und sich zu einem der schönsten Stadtteile Kamp-Lintforts mit einem hohen Wohnkomfort entwickelt. Sanierungs- und Umbauarbeiten werden sehr sorgfältig geplant, um die historische Bausubstanz so weit wie möglich zu erhalten, ohne auf moderne Wohnansprüchen verzichten zu müssen.

Quelle: Route Industriekultur