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Fußgängerbrücke Alleestraße

Alleestraße
44653 Herne-Wanne

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51°32'42.1"N 7°08'16.1"E


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Rhein-Herne-Kanal

bild_01Direkt an das Gelände der Künstlerzeche anschließend überquert die Alleestraße als Fußgängerbrücke den Rhein-Herne-Kanal. Die neue Brücke, die ihre Vorgängerin von 1952 ersetzte, wurde Ende 2003 für die Öffentlichkeit freigegeben. Der Neubau war notwendig geworden, weil die Widerlager der alten Brücke zum Ausgleich von Bergsenkun- gen in jüngster Vergangenheit mehrfach angehoben werden mussten und eine erneute Anhebung aus Stabilitätsgründen nicht mehr in Betracht kam.

Für Schachtanlagen wie Unser Fritz war der Bau des Rhein-Herne-Kanals vor dem ersten Weltkrieg von großer Bedeutung. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war die deutsche Binnenschifffahrt noch ausschließlich an die in Nord-Süd verlaufenden natürlichen Stromgebiete von Rhein, Ems, Weser, Oder und Elbe gebunden. Bei der Industrialisierung des Ruhrgebiets ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde es zunehmend notwendig zwischen den industriellen Kerngebieten der Hellweg- bzw. Emscherzone ein Kanalsystem in Ost-West-Richtung anzulegen, um Massengüter wie Kohle, Erz, Eisen und Stahl transportieren zu können.

1899 wurde als erster Schritt zu einem leistungsfähigem Wasserstraßennetz der Dortmund-Ems-Kanal eröffnet. Er schuf eine Verbindung der Industriestädte Dortmund und Herne mit dem Nordseehafen Emden. Die Fortsetzung der großen West-Ost-Verbindung wurde mit dem Wasserstraßengesetz von 1905 beschlossen. Darin wurde eine Verbindung vom Rhein über den Dortmund-Ems-Kanal zunächst bis zur Weser und in den Raum Hannover festgeschrieben. Für die Verbindung vom Rhein bei Duisburg bis zum Schiffshebewerk Henrichenburg wurde der Name Rhein-Herne-Kanal gewählt. Eine 1906 gegründete "Königliche Kanalbaudirektion" mit den Ämtern Duisburg-Meiderich, Essen-Altenessen und Herne leitete die Arbeiten, die zur Fertigstellung des Kanals im Jahr 1914 führten.

Die Trasse beginnt an der Ruhr, parallel zu den Duisburg-Ruhrorter Häfen. Einen Zugang vom Rhein erhält der Kanal über den Ruhrorter Hafen durch die Schleuse Duisburg-Meiderich, ein weiterer zweigt aus der Ruhr wenige hundert Meter oberhalb der Ruhrschleuse ab. Vor den Höhenzügen der Hellwegzone (Dümptener Höhen) wendet sich die Trasse in Mülheim nach Nordosten und verläuft dann bis Herne im Tal der Emscher. Der 38 Kilometer lange Kanal mit sieben Schleusen ermöglicht Schiffen auf der gesamtem Strecke einen Höhenunterschied von 36 Metern zu überwinden.

Jahrzehntelang profitierte die Binnenschifffahrt auf dem Rhein-Herne-Kanal vom Gedeihen der Montanindustrie, allerdings immer in scharfer Auseinandersetzung mit ihrem größten Konkurrenten, der Eisenbahn. Seit den 1960er Jahren hat die wirtschaftliche Bedeutung des Kanals durch den Niedergang der Kohle stark abgenommen. Die Umschlagquoten vieler Häfen sind seitdem drastisch gesunken, etliche sind sogar stillgelegt worden.

Von Anfang an war der Rhein-Herne-Kanal nicht nur Güterschifffahrtsweg, sondern auch eine Freiraumachse in einer dicht besiedelten Industrielandschaft. Entsprechend entwickelte sich der Kanal und seine Uferbereiche zunehmend auch zu einem bedeutsamen Erholungsraum. Die im Rahmen des Emscher Landschaftspark formulierten Zielsetzung, einen durchgehenden Ost-West-Grünzug zu entwickeln, knüpft an diese tradionelle Freizeit- und Erholungsfunktion des Kanals an und formuliert weitergehende Maßnahmen wie den Ausbau der Uferwege als öffentliche Freizeitwege für Wanderer und Radfahrer. Auch Ruder- und Kanuvereine nutzen traditionell den Rhein-Herne-Kanal und die angrenzenden Kanäle als Trainingsmöglichkeit. Darüberhinaus gibt es Planungen, einige der nicht mehr für den Güterumschlag genutzten Häfen als Marina einer neuen Nutzung im Rahmen der zunehmenden Freizeitschifffahrt zuzuführen.

Quelle: Route Industriekultur