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Lange Riege
Riegestraße 6-18
58091 Hagen-Eilpe


Geodaten

51°20'47.4"N 7°29'38.2"E


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Siedlung Lange Riege

Die Lange Riege, einst Wohnung und Werkstätte der Eilper Klingenschmiede, kann auf eine weit über 300jährige, oft wechselvolle Geschichte zurückblicken. Lange bevor im Ruhrgebiet die ersten Ansätze von Industrialisierung zu finden waren, gingen hier Schmiede aus dem Bergischen Land ihrer Arbeit nach.

Am 21. Mai 1661 schlossen Solinger Klingenschmiede einen Vertrag mit Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten und Landesherren der Grafschaft Mark, in dem sie zusicherten, sich in dessen Territorium niederzulassen. Als Ort wurde Eilpe ausgewählt. Der Kurfürst ließ auf seine Kosten die Gebäude errichten, in denen die Werkstätten sowie acht Wohnungen untergebracht waren. Gärten, Ländereien und Wälder, die heute noch den Namen Rieger Berg tragen, gehörten ebenfalls zu der Neuansiedlung. 1665/1666 war das Bauwerk fertig gestellt. Die bergische Regierung in Düsseldorf fürchtete die Konkurrenz und stand den Ansiedlungsplänen ablehnend gegenüber. Die Umsiedlung der Klingenschmiede von Solingen nach Eilpe konnte sie aber nicht verhindern.

Auch wenn die einzelnen Häuser in den mehr als 300 Jahren ihrer Existenz einige Veränderungen erfahren haben, stellen sie dennoch ein einmaliges historisches Bauensemble dar, das als "älteste Arbeitersiedlung Westfalens" gilt.

Der Verfall der Klingenschmieden in Eilpe setzte nach den Jahren von 1806 bis 1813 ein. Das Ausbleiben staatlicher Aufträge und die starke Konkurrenz aus dem Bergischen Land machten den Eilpern schwer zu schaffen. 1814 wurden noch 577 500 Messer im Werte von 385.000 Thalern hergestellt und verkauft, dennoch war der Niedergang nicht aufzuhalten. Um 1824 arbeiteten an 32 Öfen noch 29 Meister und 71 Arbeiter. Sie produzierten noch 335.000 Messer im Werte von 160.000 Thalern. 1850 gab es in Eilpe noch 55 Klingenschmiede, die am Eilper Bach lagen.

Im Bergischen Land verfeinerten die alteingesessenen Schmieden ihre Technik und lieferten immer hochwertigere, qualitativ bessere Ware. Bis heute sind die feinen Klingen aus Solingen weltweit bekannt. Mit diesem Fortschritt konnten die Eilper Schmiedemeister nicht mehr Schritt halten. Nach und nach gab man so in Eilpe das über 300 Jahre alte Messerschmiede-Handwerk auf. Am 18. Februar 1899 wurde die letzte Messerschmiederei aus dem Kataster der Berufsgenossenschaft gelöscht. Damit ging ein einst blühendes Gewerbe unter, das den Namen Eilpes in alle Welt getragen hatte.

Quelle: Route Industriekultur