Hagen
Hohenhof
Die Villa von Karl Ernst Osthaus und seiner Frau Gertrud hat als Geburtsstätte des Hagener Impulses und der Folkwang-Idee Maßstäbe in der kulturellen Geschichte der Region gesetzt. Neben der originalen Jugendstil - Einrichtung (zusammen mit der Villa als Gesamtkunstwerk von dem belgischen Künstler - Architekten Henry van de Velde entworfen) ist auch eine kleine Ausstellung mit Modellen, arten und Dokumenten sowie "vorbildlichem" Kunsthandwerk in der ehemaligen Remise des Hohenhofs zu besichtigen.
Gebaut wurde der Hohenhof 1906 bis 1908. Da Osthaus keine Einrichtungsstücke aus seinem alten Domizil mitnehmen wollte, konnte bis zum letzten Möbelstück alles einheitlich angefertigt werden. Der Hohenhof sollte nicht nur als Einzelwerk exemplarisch sein, sondern Teil einer vorbildlich gestalteten Wohnsiedlung werden. So kaufte der Mäzen ein Grundstück für eine neue Kolonie, die Gartenstadt Hohenhagen. Das von Peter Behrens entworfene Haus Cuno sowie einige Künstlerhäuser des Architekten J.L. Mathieu Lauweriks sind heute noch zu sehen. Bis zu seinem Tode 1921 diente der Hohenhof Karl Ernst Osthaus als Wohnhaus.
Der Hohenhof im Zentrum der Gartenvorstadt Hohenhagen könnte wohl viele Geschichten erzählen. Schließlich hat er schon so manche Funktion erfüllt: Von 1933 bis 1939 beherbergte das Haus eine Ausbildungsstätte der Nationalsozialisten, bis 1945 ein Lazarett, bis 1962 eine Frauenklinik und von 1962 bis 1976 eine Abteilung der Pädagogischen Hochschule Dortmund.
Seit Anfang der 1980er Jahre wurden die Räume rekonstruiert und die Jugendstileinrichtung wieder zusammengetragen. Verbaute Türöffnungen wurden geöffnet, Stuckornamente freigelegt und die Wandbespannung wieder eingesetzt. Die originalen Möbel wurden wieder aufgekauft bzw. aus dem Lagerkeller geholt, einige fehlende Stücke wie Sofas mussten nachgebaut werden. Die Rekonstruktion der Innenausstattung und der ursprünglichen Einrichtung wurde en detail bis zur entsprechenden Türklinke durchgeführt. Mit der Einbindung als Ankerpunkt der Route der Industriekultur ging der Ausbau zum "Museum des Hagener Impulses" mit weiteren Ausstellungsräumen, auch für Wechselausstellungen, einher.
Quelle: Route Industriekultur