Hagen
Hengsteysee
Der etwa vier Kilometer lange Hengsteysee bei Hagen, der unterhalb der Mündung der Lenne in die Ruhr liegt, ist vom Ruhrverband zwischen 1926 und 1928 angelegt worden.
Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme war das Lennewasser durch Schmutzeinleitungen aus der Kleineisenindustrie stark säure- und eisenhaltig, das Ruhrwasser führte die alkalischen Abwässer der Zellulose- und Papierfabrikation vom Oberlauf mit sich. Das vermischte Wasser aus beiden Flussläufen durchlief nun verlangsamt den neuen Hengsteysee, so dass durch es hier zur Schlammausfällung kam (der Schlamm sank auf den Grund des Sees) und damit eine intensive Reinigungswirkung erzielt wurde. Heute ist durch den Bau von Kläranlagen die Qualität des Lennewassers wesentlich verbessert worden. Der Hengsteysee trägt dabei immer noch als Geschiebefang und Feinreinigungsstufe zur Wassereinhaltung bei.
Seit seiner Inbetriebnahme dient er gleichzeitig als Unterbecken für das „Koepchenwerk“. Durch den Pumpspeicherbetrieb kann der Wasserspiegel im Hengsteysee bis zu 70 Zentimeter schwanken.
Außer dem Pumpspeicherkraftwerk befindet sich am Stauwehr des Hengsteysees auch ein mit drei Kaplan-Turbinen ausgestattetes Laufwasserkraftwerk, das jährlich bis zu elf Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen und damit bis zu 3.000 Haushalte versorgen kann.
Darüber hinaus besitzt der Hengsteysee einen hohen Freizeit- und Erholungswert. Von Ostern bis Oktober verkehrt das Fahrgastschiff „Freiherr vom Stein“ zwischen den Anlegestellen Schiffswinkel am Westende des Sees, Hengstey-Freibad, der Hohensyburg-Insel und der Lenne-Mündung.
Quelle: Route Industriekultur