Menu:

Stadtwappen


Kontakt & Infos

Cuno-Siedlung
Leopoldstraße/ Heinrichstraße/ Albrechtstraße
58089 Hagen-Wehringhausen / Kuhlerkamp


Geodaten

51°21'32.9"N 7°26'58.1"E


Wikipedia


 

 

 

Links:

Homepage

Offizielle Internetpräsentation der Stadt Hagen

Hagen

ausführliche Informationen zur Stadt Hagen

LWL-Freilichtmuseum

Geschichte hautnah

Schloß Hohenlimburg

die einzige erhaltene Höhenburg in Westfalen


 

Hagen

 


Cuno-Siedlung

Die Weimarer Republik stand auch in Hagen im Zeichen eines großen gesellschaftspolitischen und kulturellen Aufbruchs. Deutliche Spuren dieser Reformen lassen sich noch heute in der Architektur und im Städtebau finden. Die Cuno-Siedlung ist eine der hervorragenden und gut erhaltenen Beispiele dieser Reformbestrebungen. Nach dem Hagener Oberbürgermeister Cuno benannt, entstand in den Jahren 1926 bis 1927 im Ortsteil Kuhlerkamp ein Wohnkomplex mit 121 Wohnungen, jeweils mit zwei bis fünf Zimmern.

Als besonders fortschrittlich galten die Gemeinschaftseinrichtungen wie eine Wäscherei sowie eine Badeanstalt mit Brause- und Wannenbädern. Bei sparsamster Technik und hoher Bebauungsdichte gelang dem Architekten Ewald Figge eine unverwechselbare Formensprache, durch Anpassung an die hügelige Geländestruktur, durch spannungsreiche Perspektiven, abwechslungsreiche Gestaltung und spielerische Elemente.

Die in der Cuno-Siedlung verwirklichten Ideen des Neuen Bauens zeigten sich auch im Innern. Im Gegensatz zur üblichen Wohnraumaufteilung wurden in die 121 Wohnungen Küchen nach dem "Modell Frankfurt" eingebaut, die vom Wohn - Essraum abgetrennt waren. Die Frankfurter Küche hatte die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky seit 1921 entwickelt und 1926 im Rahmen des kommunalen Wohnungsbauprogramms der Stadt Frankfurt a.M. erstmals realisiert. Diese Arbeitsküche - die Urform der heutigen Einbauküche - zeichnete sich durch eine funktionale Einrichtung aus, die besonders den berufstätigen Frauen mit Kleinfamilie durch Zeit- und Kräfteersparnis die Hausarbeit erleichtern sollte. Sie war ein wichtiger Beitrag zu einer Veränderung des Wohn- und Siedlungsbaus, der die Lebensrealität und Bedürfnisse von Frauen stärker berücksichtigte. Auch weitere Gemeinschaftseinrichtungen, wie etwa die zentrale Wäscherei der Cunosiedlung, trugen dazu bei.

Die auf Fortschrittlichkeit bedachten Konstrukteure der Cunosiedlung hatten nicht mit dem Praxisbezug und den Wertvorstellungen von Frauen gerechnet. Ausgerechnet die Kücheneinrichtung "Frankfurter Modell", die vom Wohn-raum mit einer Glaswand abgetrennt war, wurde von den Nutzerinnen kaum akzeptiert. Sie verlangten weiterhin die Form der Wohnküche, die nicht nur reiner Arbeitsraum, sondern auch Ess- und Aufenthaltsbereich für die Familie war und auch heute wieder als Wohnmodell bevorzugt wird.

Quelle: Route Industriekultur