Hagen
Buschmühle
Zwischen der Mühle und dem am gegenüberliegenden Lenneufer gelegenen Haus Busch bestand von jeher eine enge Verbindung. Das Haus Busch war seit dem Mittelalter der Sitz des Adelsgeschlechtes Syberg zum Busche. 1507 wird die Buschmühle zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Für die Bauernschaft bestand Mahlzwang in der Buschmühle. Um 1700 wurde das Haus Busch in seiner heute noch erhaltenen Form auf älteren Grundmauern neu errichtet.
1810 gingen Haus Busch und die Buschmühle durch Heirat von Eleonore Freiin von Syberg zum Busche mit Freiherrn Ludwig von Vincke (1774 - 1844) in dessen Besitz über. Vincke war als erster Oberpräsident der Preußischen Provinz Westfalen vielfältig initiativ, unter anderem prägte er durch eine neue territoriale Aufgliederung Westfalens die Verwaltungsgeschichte des Landes entscheidend.
Auf dem Gelände der Buschmühle wohnten und arbeiteten sowohl die Bediensteten, die ausschließlich für die Mühle tätig waren, als auch jene, die für die übrigen von Vinke'schen Besitzungen in Hagen arbeiteten. 1846 entstand an der Stelle der heutigen Buschmühle eine Mehl- und Graupenfabrik. Nachdem das alte Mühlengebäude um die Jahrhundertwende ausbrannte, wurde es 1901 in der heutigen Form wiederaufgebaut. Die Anlage wurde zur Herstellung von Holzschliff für die in der Nähe gegründete Papierfabrik genutzt. Das erste Wasserrecht zur Erstellung der Wehranlage ist 1925 erteilt worden. Mitte der 1950er Jahre stellte die Mühle den Betrieb ein, in den 1980er Jahren erfolgte der Umbau zur heutigen Nutzung als Wasserkraftwerk.
Die Gesamtanlage der Buschmühle besteht heute aus dem Wohn- und Bürogebäude, der eigentlichen Mühle sowie dem Backstein-Doppelhaus zwischen Straße und Brücke. Das Flussbett ist unter dem Gebäude mit Mauer- und Pfeilervorbauten befestigt, daneben liegt ein Tunnel für den Durchfluss des Überlaufwassers. Etwa zwei Kilometer flussaufwärts befindet sich das zu der Anlage gehörende Klappenwehr. Die nahe gelegene Papierfabrik an der Ruhrtalstraße zeugt heute noch von der großen Bedeutung der Papierherstellung in Hagen.
Quelle: Route Industriekultur