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Harkort'sche Kohlenbahn
Schlebuscher Straße
58285 Gevelsberg-Silschede

Geodaten

51°21'37.9"N 7°20'20.8"E


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Harkort'sche Kohlenbahn

Name und Entstehung dieser Bahnlinie, die auch als "Schlebusch-Harkorter Eisenbahn" bezeichnet wird, ist eng verbunden mit Friedrich Harkort. Er war es, der unermüdlich den Transport von Gütern, insbesondere von Kohle, auf dem Schienenweg propagierte und bereits 1826 die erste deutsche Eisenbahngesellschaft gründete, ein Konsortium zum Bau und Betrieb einer Kohlenbahn mit Pferdebetrieb unweit seines väterlichen Gutes Harkorten. Nach mehrjähriger Bauzeit konnte die acht km lange Strecke 1829 in Betrieb genommen werden.

Die Bahn verband verschiedene Zechen im Raum Silschede mit Harkorts Eisenwerk in Haspe und der Straße im Ennepetal. Mehrere Dämme und Einschnitte waren erforderlich, streckenweise waren auch erhebliche Steigungen zu überwinden. Die Spurweite der ursprünglich mit Eisen beschlagenen Holzschienen betrug 655 mm. Mit der Umstellung auf Stahlschienen 1856 änderte man die Spurweite auf 889 mm und um 1898 schließlich auf 900 mm. Bis 1856 benutzte die Pferdebahn 8-Scheffel-Wagen, danach solche mit einem Fassungsvermögen von 16 Scheffeln. In der Regel zogen zwei Pferde einen aus neun Wagen bestehenden Zug. 1876 lösten zwei Dampflokomotiven die Pferde ab.

1882 wurde die Bahn bis zur Hasper Hütte verlängert. Neben dem Absatz der Kohlenzechen sollte die Bahn anfangs vor allem die Versorgung der Harkort'schen Fabrik mit Kohlen sicherstellen. Während die Erbauer vergeblich auf Gewinn hofften, profitierte einzig die "Gewerkschaft Schlebusch" als Eigentümerin des Bergwerks von der Kohlenbahn. So erwarb denn auch die "Gewerkschaft Vereinigte Trappe" 1846 mit der Zeche gleich auch die Bahnlinie.

Als die Zeche „Vereinigte Trappe“ einen Anschluss an die 1889 eröffnete staatliche Eisenbahnstrecke Schee – Silschede erhielt, verlor sie das Interesse an der Kohlenbahn. Lediglich während des Ersten Weltkrieges und zur Zeit der Ruhrbesetzung 1923 fand noch sporadischer Betrieb mit Kohlenzügen statt. 1908 übernahm die Hasper Hütte den südlichen Abschnitt bis zur Halde Enerke, um bis zur Stilllegung des Hüttenbetriebes im Jahre 1965 Schlacken und andere Abfälle dorthin zu befördern. Den oberen Abschnitt zum Bahnhof Silschede nutzte von 1921 bis 1960 die Firma Peyinghaus (ab 1938: Knorr-Bremse) in Volmarstein-Schmandbruch als Anschlussbahn.

Aufgrund der Steigung, welche die Bahn im südlichen Abschnitt bewältigen musste, kamen für den Betrieb nur Dampflokomotiven in Frage. Es waren Spezialanfertigungen, die große seitliche Wasserkästen besaßen, da auf der nur vier km langen Strecke ca. 2 m3 (!) Wasser verbraucht wurden. Heute befindet sich auf dem Bahndamm im nördlichen Streckentteil ein Wanderweg.

Quelle: Route Industriekultur