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Siedlung Spinnstuhl
Flachsstraße / Marler Straße / Hechelstraße / Rockenstraße / Spinnstuhl / Brakestraße
45896 Gelsenkirchen-Hassel


Geodaten

51°35'37.4"N 7°03'19.3"E


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Siedlung Spinnstuhl

Äußerst selten sind im politisch und mental eher konservativen Ruhrgebiet der 1920er Jahre Beispiele für das "Neue Bauen", das in Deutschland maßgeblich durch das "Bauhaus" in Weimar/Dessau geprägt wurde. Am Rande der Gartenstadt Hassel im Gelsenkirchener Norden bietet die in den Jahren 1926 bis 1928 erbaute Siedlung Spinnstuhl ein regional wichtiges Exemplar  dieser Architekturrichtung. Wie alle modernen Bauten der Region wurde die Flachdach-Siedlung von einer Genossenschaft, den „Allgemeinen Bauverein Essen AG“ errichtet. Die Siedlung ist ein zentrales Werk des Architekten Josef Rings (1878-1954), der in Deutschland und Israel gelebt und gearbeitet hat.

Die Siedlung umfasste ursprünglich 402 Wohnungen. Das Bebauungsschema der Siedlung Spinnstuhl ist anspruchsvoll: Grundsätzlich sind hier fünf Zeilen mit Reihenhäusern errichtet worden, die durch großzügige Gartenflächen getrennt sind. Die Zeilen sind in Hausgruppen aus zwei bis vier Häusern gegliedert. Im Norden an der Flachsstraße und im Süden an der Marler Straße sind vor die Gärten die Solitärbauten gesetzt, um den Straßenfronten einen städtebaulichen Zusammenhang zu geben. Der hier angewendete Bautyp mit seinen markanten Treppenhaus-Risaliten findet sich auch im Mittelpunkt der Siedlung am „Spinnstuhl“, wo mit diesem Haustyp ein Platz umfasst ist, der der gesamten Anlage einen Bezugspunkt bietet. Den Wohnungsgrundrissen mit der Wohnküche als Durchgangsraum zu den Schlafräumen ist ein besonders modernes Konzept nicht anzumerken, allerdings besitzt jede Wohnung ein eigenes Bad und eine Speisekammer. Auch die Einrichtung von gemeinschaftlichen Waschküchen und Trockenräumen in den Kellern folgt damals Wohnkonzepten der Moderne. Trotz einiger Modernisierungen in den 1990er Jahren (Dämmung, Fenster, Wohnungszusammenlegungen) ist die ursprüngliche Gestaltung klar erhalten geblieben.

Quelle: Route Industriekultur