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Siedlung Schüngelberg
Schüngelbergstraße/ Holthauser Straße
45897 Gelsenkirchen-Buer


Geodaten

51°34'05.9"N 7°02'36.0"E


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Siedlung Schügelberg

Umgeben von Schachtanlage, Zechenbahn und Halde ist die Siedlung Schüngelberg sofort als Bergwerkssiedlung zu erkennen. Sie vereinigt verschiedene Baustile und Siedlungskonzeptionen aus der Geschichte des Wohnungsbaus für Bergleute und gilt als eines der Glanzstücke der IBA Emscher Park, das die beispielhafte Sanierung des Altbaubestandes mit einem bemerkenswerten Neubauprojekt verbindet.

Ab 1897 griff der Wohnungsbau der Zeche Hugo auf das Gebiet westlich der Werksbahn über. Hier ließ die Harpener Bergbau-AG, die 1896 die Hugo-Aktien übernommen hatte, an der Holthauser Straße die fünf noch bestehenden Vierfamilienhäuser mit Kreuzgrundriss errichten. Der gleiche Haustyp begegnet uns im ältesten Teil der Siedlung Klapheckenhof. Die Holthauser Straße war damals noch mit der Horster Straße verbunden. In den Jahren 1903/04 wurde in der Nähe des Schachtes Hugo II die Gertrudstraße angelegt, benannt nach Gertrud Grolmann, der Gattin des Werksdirektors. An die Stelle der Reihung gleicher Haustypen wie in der Holthauser Straße tritt hier eine Bebauung nach dem Gartenstadtmodell, die Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser zu ansprechenden Straßenbildern zusammenfügt. Höhepunkte bilden der Torbau am Anfang und die kleine Platzanlage in der Mitte der Straße. Bis zum Ersten Weltkrieg kamen die Häuser in der Schüngelbergstraße hinzu. Schon vorher wurden 1908 - 10 die Doppelhäuser für Beamte in der Westfalenstraße gebaut, die eine Wohnfläche von bis zu 130 m2 aufweisen, während die Arbeiterwohnungen 60 - 70 m2 ummaßen. Um die Baukosten zu senken, wurde auch ein zweigeschossiges Zehnfamilienhaus errichtet. Es kündigt die folgende Bauphase an, in der ab 1916 nach dem Entwurf des Leiters der Bauabteilung der Zeche, Wilhelm Johow, in der Albrechtstraße eine geschlossene Bebauung mit zweigeschossigen Häuserzeilen auf beiden Straßenseiten entstand.

Die Planung Johows sah eine Erweiterung der Albrechtstraße zu einem Straßenring und die Anlage eines Platzes im Mittelpunkt der Siedlung vor. Sie blieb unvollendet, da die Bautätigkeit nach dem Ersten Weltkrieg zum Erliegen kam. Die IBA Emscher Park griff diese Pläne in veränderter Form wieder auf. Neubauten nach einem Entwurf des Schweizer Architekten Rolf Keller mit 215 Wohnungen für Bergleute ergänzen die älteren Siedlungsteile. Zum Konzept gehören außerdem ein Platz mit Kindertagesstätte und Läden, die Einbeziehung der Halde Rungenberg durch Wege- und Blickachsen und Kunstobjekte sowie die naturnahe Umgestaltung des Lanferbachs. Gleichzeitig wurde der Altbaubereich mit 310 Wohnungen denkmalgerecht saniert. Er wird auch heute noch überwiegend von Bergleuten bewohnt. In den Arbeiterhäusern leben mehrheitlich türkische Familien.

Quelle: Route Industriekultur