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Kontakt & Infos

Nordsternpark
Nordsternstraße/ Am Bugapark
45899 Gelsenkirchen

www.nordsternpark.info

Öffnunszeiten & Führungen

Öffnungszeiten
Der Park ist ganzjährig geöffnet.

Besucherterrasse Mo-Fr 11-18 Uhr
Die Terrasse ist in den Monaten Januar und Februar geschlossen.´

Führungen auf Anfrage
Stadt- und Touristinfo
Hans-Sachs-Haus
Ebertstraße 11
45879 Gelsenkirchen

Bergbaustollen
Telefon +49 (0) 209 / 57 042
Führung nach Vereinbarung


Geodaten

51°31'40.5"N 7°01'49.8"E


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Gelsenkirchen

 


Nordstern-Park

bild_01Durch die Bundesgartenschau 1997 wurde das ehemalige Zechenareal zum Landschaftspark umgestaltet. Mit Kinderland, Klettergarten, einer der größten Märklin-Modelleisenbahnen, Gastronomie und Parkhotel „Heiner’s“ sowie dem Ökobauernhof Ziegenmichel ist der Nordsternpark heute ein beliebtes Ausflugsziel. Von der Bergbauvergangenheit zeugen neben einem authentisch gestalteten Besucherstollen auch einige historische Gebäude, die heute vorwiegend als Bürostandorte dienen. Das prägnante Herzstück der Anlage um die beiden Fördertürme ist Hauptverwaltung des größten Wohnungsanbieters in NRW. Der denkmalgeschützte Nordsternturm 2 wurde ab 2009 zum „Hochpunkt“ des Reviers ausgebaut und hält mit einer Besucherterrasse in 83 Metern Höhe am Fuße des monumentalen „Herkules von Gelsenkirchen“ sowie mit einem Videokunstzentrum in den historischen Etagen neue Attraktionen für Parkbesucher bereit. Den nahe gelegenen Rhein-Herne-Kanal quert die charakteristische rote Doppelbogenbrücke unweit des Amphitheaters, einer einzigartigen Freilichtbühne. Der Fahrgastschiffsanleger verbindet wasserseitig Ankerpunkte der Route der Industriekultur mit dem Nordsternpark.

1857 begann in der Gemarkung Horst das Abteufen und die Erschließung des ersten Schachtes der damals nördlichsten Zeche im Revier zunächst unter dem Namen "Gewerkschaft Blücher". Nach deren Insolvenz formierte sich 1866 eine neue Gesellschaft mit dem Namen "Steinkohlenbergwerk Nordstern", die 1868 mit ihrem ersten Schacht die Förderung aufnahm.

1890-92 wurde neben Schacht 1 der Schacht 2 niedergebracht. 1899 entstand im Ostfeld eine bild_02eigenständige Schachtanlage mit Schacht 3, die 1901 in Betrieb ging und 1910/11 mit einem weiteren Schacht 4 ergänzt wurde. 1907 war das Steinkohlenbergwerk Nordstern AG von der Phönix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb aufgekauft worden, die 1915 auf Nordstern 1/2 die erste Kokerei in Betrieb nahm. Der Absatzmangel nach dem Ersten Weltkrieg führte zu einer zeitweiligen Stillegung der beiden Nordstern-Schachtanlagen. 1926 wurde der Grubenbesitz der Phönix in die Vereinigten Stahlwerke eingebracht und der Gruppe Gelsenkirchen der Gelsenkirchener Bergwerks-AG zugeordnet.

Die Inbetriebnahme der von dem berühmten Industriearchitekten Fritz Schupp 1928 gebauten Zentralkokerei mit 200 Koksöfen auf der "Insel" zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal stellte für die Zeche Nordstern einen großen Wachstumsschub dar. Von 1937 bis 1939 wurde der größte Gasometer der Welt mit einer Höhe von 149 Metern und 600.000 m3 Fassungsvermögen erbaut, der ebenso wie die Schachtanlagen im Zweiten Weltkrieg schweren Beschädigungen und Zerstörungen durch Luftangriffe ausgesetzt war. Im Verbund mit der Kohle entwickelt sich die chemische Industrie. 1939 ist die Gelsenberg Benzin AG mit der Erzeugung von Kraftstoffen aus der Kohlehydrierung ein wichtiger Baustein nationalsozialistischer Autarkiepolitik. Nach dem II. Weltkrieg arbeitet das Werk als Raffinerie der VEBA Öl AG auf Basis von Erdöl.

bild_05Trotz der zunehmenden Bedeutung des Öls erlebt die Zeche im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs in den 1950er Jahren eine erneute Blüte. Davon zeugt die ebenfalls von Fritz Schupp in dieser Zeit durchgeführte Modernisierung, die das Bild der Zechengebäude heute prägen. Mit der Kohlenkrise in den 1960er Jahren werden die umliegenden Schachtanlagen stillgelegt bzw. in Verbundbergwerke eingegliedert - so auch die Zeche Nordstern 1984 mit Zollverein und nach dessen Stillegung 1986 mit Consolidation. Mit dem Abriß der Kokerei 1970 wurde auch eine Industrieanlage zerstört, die in ihrer Parallelität der zwei Koksofenbatterien einzigartig war.

Als die Zeche 1993 schließen musste, war sie der südlichste Betrieb des mittlerweile nordwärts gewanderten Bergbaus.

Zum ersten Mal fand eine Bundesgartenschau 1997 auf einem ehemaligen Zechengelände statt. Das Besondere: Hier findet man die Bergbau-Vergangenheit nicht vertuscht, sondern mit in die Gestaltung einbezogen und stolz präsentiert. Geländeformen, die durch Aufschüttung entstanden, sind erhalten geblieben und verfremdet worden, wie z.B. die "Pyramide", ein geometrisch geformter Hügel. Auch nach dem Ende der BUGA bleibt der neue Landschaftspark für die Öffentlichkeit zugänglich, ebenso die neue Freilichtbühne am Rhein-Herne-Kanal.

Der denkmalwürdige historische Baubestand ist heute Teil des neu entstandenen Gewerbe- und Wohnparks Nordstern, der durch Neubauten ergänzt wurde. Wer sich nach einem Spaziergang durch den Park und Besichtigung der alten und neuen Bebauung erfrischen möchte, findet Speis und Trank im ehemaligen Magazin.

Quelle: Route Industriekultur