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Kokerei Alma
Almastraße 81/87
45886 Gelsenkirchen-Ückendorf


Geodaten

51°30'23.8"N 7°07'14.1"E


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Kokerei Alma

Direkt südlich der Gleise der Köln-Mindener Eisenbahn entstand 1871 die Zeche Alma, die bereits 1877 mit der Zeche Rheinelbe zur Vereinigte Rheinelbe & Alma konsolidiert wurde. Maßgeblich an der Gründung beteiligt war Friedrich Grillo, der mit dieser Grube die Versorgung seines nördlich angrenzenden Stahlwerks Schalker Verein sichern wollte. Gleichzeitig mit der Stilllegung und Verfüllung der Schächte Alma 1, 2 und 5 nahe der Ückendorfer Straße erfolgte 1927/28 der Bau einer großen Kokerei im Ostteil des Werksgeländes.

Der Bau der Kokerei Alma war Bestandteil der ersten Rationalisierungsmaßnahmen der 1926 gegründeten Vereinigte Stahlwerke AG, zu denen auch ein großes Kokerei-Neubauprogramm gehörte. Die Anlage sollte als Zentralkokerei die veralteten Kokereien der Schachtanlagen Rheinelbe und Pluto ersetzen. Entscheidend für die Wahl des Standortes waren mehrere Faktoren: Der Kokstransport zu den Hochöfen des nördlich gelegenen Schalker Vereins konnte auf eigenen Transporteinrichtungen erfolgen. Zudem war ein Austausch von Koks- und Hochofengas mit dem Verein über die kurze Entfernung, ohne größere Rohrleitungsbauten möglich. Schließlich spielte die günstige Lage an der Erzbahn, welche eine Verbindung zum Hafen Grimberg und in Zukunft auch zur Zeche und Kokerei Carolinenglück herstellte, eine wichtige Rolle.

Die Kokerei, die aus 126 Koppers-Verbundöfen – zwei Batterien zu je 63 Öfen – wurde 1928 in Betrieb genommen. Sie produzierte über drei Jahrzehnte bis zu ihrer Stilllegung im Jahr 1963. Bis auf das Betriebsgebäude wurde die Anlage vollständig abgebrochen. Entworfen wurde die Anlage von den bekannten Essener Architekten Fritz Schupp (1876-1974) und Martin Kremmer (1894-1945). Bei den beiden gleichzeitig geplanten Zentralkokereien Alma und Nordstern in Gelsenkirchen-Horst gelang es ihnen erstmals, ihre Vorstellungen von der Mitarbeit von Architekten bei der Planung ingenieurtechnischer Bauaufgaben zu realisieren. Erreicht wurde dabei eine nicht nur funktionale, sondern zugleich gestaltete Ordnung der technischen Aggregate und der einheitlich entworfenen Baukörper, welche die Anlagen wohltuend von den eher unübersichtlichen und ungeordnet wirkenden älteren Kokereien abhob. Die wegweisenden Entwürfe von Schupp und Kremmer haben das Gesicht vieler Industriebauten des Ruhrgebiets geprägt.

An dem noch erhaltenen Betriebsgebäude, das 1982/83 mit Mitteln des Landschaftsverbandes Westfalen restauriert wurde, lassen sich die architektonischen Leitlinien der Gesamtanlage noch gut erkennen. Sie sind geprägt durch die aus der expressionistischen Phase der beiden Architekten stammende Ziegelmassiv-Bauweise. Die von der Straße zurückgesetzte Baugruppe, bestehend aus einem zweigeschossigen, überhöhten Mittelteil mit seitlich angrenzenden, eingeschossigen Flügelbauten, weist durch die völlig symmetrische Anordnung eine äußerst gleichmäßige Gestaltung auf. Auch die waagrechte Gliederung der Fassade durch Vor- und Rücksprünge der Ziegelsteinschichten unterstreicht das geschlossene Bild des Gebäudes.

Die auf diesem Gelände bis heute entstandene Vegetation ist ein bedeutendes Beispiel für "Industrienatur" und wird durch einen Fußweg erschlossen.

Quelle: Route Industriekultur