Fröndenberg
Obere Ruhrtalbahn
Die 138 Kilometer lange Obere Ruhrtalbahn zwischen Schwerte und Warburg wurde in vier Teilabschnitten zwischen 1870 und 1873 von der Bergisch Märkischen Eisenbahn (BME) erbaut. Mit der Eröffnung der letzten Teilstrecke zwischen Bestwig und Warburg am 06. Januar 1873, die mit dem 1.393 Meter langen Elleringhauser Tunnel die Wasserscheide von Rhein und Weser überwindet, ging auch eine erhebliche Ausdehnung des Netzes der Bergisch Märkischen Eisenbahn einher: Mit der gleichzeitig übernommenen Hessischen Nordbahn reichte ihr Streckennetz damit von der belgischen Grenze bei Aachen bis nach Thüringen.
Die Obere Ruhrtalbahn ist neben der ebenfalls von der BME erbauten Ruhr-Sieg-Eisenbahn die zweite große Eisenbahnstrecke, die das Ruhrgebiet mit dem angrenzenden südwestfälischen Raum verbindet. Nach 1945 verlor sie allerdings zunehmend an Bedeutung. In den letzten Jahren ist die Obere Ruhrtalbahn im Personennahverkehr mit ihren Anbindungen an die Wintersportorte Winterberg und Willingen zu einem wichtigen Bindeglied zwischen Hochsauerland und dem Ballungsraum Ruhrgebiet geworden. Mit dem RuhrtalRadweg ist entlang der Strecke auch ein neues touristisches Angebot außerhalb der klassischen Wintersportziele entstanden.
Aus der Frühzeit der Bahn gibt es noch eine beachtliche Anzahl von Hoch- und Ingenieurbauten. Hierzu zählen neben den Tunneln und Brücken auch mehrere Empfangsgebäude, die heute öffentlich oder privat für Wohnzwecke genutzt werden, so in Langschede, Wickede, Neheim-Hüsten, Arnsberg und Oeventrop.
Das Empfangsgebäude in Fröndenberg-Langschede ist ein zweigeschossiger Putzbau im Stil eines italienischen Palazzo der Renaissance aus dem Jahre 1870. Seit 1983 halten in Langschede keine Züge mehr. Heute wird das denkmalgerecht restaurierte Gebäude als Büro- und Geschäftshaus genutzt.
Quelle: Route Industriekultur