Essen
Siedlung Carl Funke
Als die Rheinische Anthrazit Kohlenwerke AG in den 1890er Jahren den seit 1906 nach Carl Funke benannten saigeren Schacht abteufte, zeichnete sich bereits ab, dass man für die Belegschaft eine Siedlung anlegen musste. Denn Wohnraum für weitere Zuwanderer war in Heisingen knapp. Also ließ die Gesellschaft zwischen 1900 und 1901 entlang der Straße zur Zeche eine Kolonie errichten. Während oberhalb der Straße an einem steilen Hang größere Wohnblöcke mit relativ großen, dahinter liegenden Gärten angelegt wurden, baute man auf der anderen Straßenseite kleinere Vierfamilienhäuser.
Manche Häuser sind im so genannten Heimatstil gebaut, mit Fachwerk im Drempel- und Giebelbereich. Die oft aus ländlichen Gegenden Zugezogenen sollten sich heimisch fühlen und vor Ort sesshaft werden. Andere Häuser zeichnen sich in ihrer Gestaltung durch den lebhaften Wechsel zwischen verputzten Wandflächen und rahmenden Ziegelbändern aus. Beide Typen sind charakteristisch für den Werkswohnungsbau der Zeit.
Nur mit knapper Not entging die Siedlung dem Abriss. Noch gerade rechtzeitig wurde sie unter Denkmalschutz gestellt und konnte so erhalten bleiben.
Quelle: Route Industriekultur