Ennepetal
Krenzer Hammer
Die schmale Landstraße windet sich das reizvolle obere Ennepetal hinauf. Mitten im grünen Tal trifft man nach etwa vier Kilometern auf den Krenzer Hammer. Füher waren an der Ennepe zahllose Hammerwerke anzutreffen, der Krenzer Hammer ist der einzige, der bis heute produziert.
1754 ist erstmals der Name des Peddenöder Hammers belegt, vermutlich der Vorläufer der heutigen Werkzeugfabrik Krenzer. Ein erster Hinweis auf Wilhelm Krenzer findet sich in Gevelsberg, als er dort 1878 eine Werkzeugfabrik gründete. 1914 baute er an der Peddenöde eine Freiformschmiede. Das neu errichtete Backsteingebäude verfügte über die modernsten Produktionsanlagen seiner Zeit. Als kleine Sensation galt der Antrieb der Hämmer. Anstelle eines Wasserrades wurde eine Wasserturbine eingesetzt, die bis 1974 ihren Dienst versah. Zusätzlich wurde die damals übliche Transmission an der Decke angebracht, die über Flachriemen die verschiedenen Maschinen antrieb. Sie ist noch heute in Betrieb. Auch die ursprünglichen Maschien arbeiten noch: Zwei Fallhämmer, zwei Lufthämmer und fünf Schmiedepressen produzierten früher Werkzeuge, die im 19. Jahrhundert noch mühsam mit Handarbeit hergestellt wurden. Die Produktpalette umfasste über 200 Werkzeuge für verschieden Berufs- und Handwerksbereiche, wie zum Beispiel Hämmer, Äxte, Hacken und Brechstangen.
Auch die heutige Fertigung, die man als Mischform aus Manufaktur- und Industrieproduktion bezeichnen kann, besteht zum großen Teil aus dem ursprünglichen Produktionsprogramm. Neben dem Standardlieferprogramm werden zunehmend auch Sonderanfertigungen und individuelle Einzelstücke nach entsprechenden Vorgaben produziert.
Quelle: Route Industriekultur