Duisburg
Werkshafen der Hüttenwerke Krupp-
Mannesmann (HKM)
Der Name Mannesmann ist untrennbar verbunden mit der Erfindung der Brüder Reinhard und Max Mannesemannn, nahtlose Rohre herzustellen. Dieses Verfahren, bei dem in einen glühenden Rundstahl eine Öffnung vorangetrieben wird, deren Durchmesser gleichzeitig durch Drehungen um einen Kern erweitert wird, machte die Erfinder weltweit bekannt. Mannesmann-Rohre können in nur einem Arbeitsgang gefertigt werden und haben im Gegensatz zu herkömmlichen (geschweißten) Rohren keine Schwachstellen durch Längsnähte. So können sie viel stärker durch einen hohen Innendruck belastet werden und sind ideal für Gas- oder Erdölpipelines.
Die Werksanlage im Duisburger Süden geht in ihren Ursprüngen auf die Gründung eines Stahlwerks durch die Essener Schulz-Knaudt AG im Jahre 1909 zurück. 1914 übernahmen die 1890 gegründeten Mannesmannröhren-Werke AG den Betrieb als Roheisen- und Stahlbasis für die Rohrproduktion. Noch im selben Jahr begannen sie mit der Anlage eines eigenen Werkshafens in dem am Rhein gelegenen Werksgelände, um den Fluss als kostengünstige Verkehrsschiene nutzen zu können. 1927 konnte dieser Hafen vollständig in Betrieb genommen werden und ist somit der jüngste Hüttenwerkshafen am Niederrhein und gleichzeitig das südlichste Hafenbecken Duisburgs. Um ruhige Liegeplätze zu bieten, zweigt das Hafenbecken als Stichkanal gegen Strömungsrichtung vom Rhein ab. Die Umschlageinrichtungen wurden mehrfach modernisiert. Sechs Hafenkräne und eine Erztransportanlage übernehmen den Umschlag am etwa. 550 Meter langen Kai. Neben Eisenerz werden auch Roh- und Zuschlagstoffe entladen. Besonders charakteristisch ist der Umschlag von Großrohren, die für Erdöl- und Erdgasleitungen produziert werden.
Quelle: Route Industriekultur