Duisburg
Tausendfensterhaus
Das sog. "Tausendfensterhaus" steht auf der ehemaligen Hafeninsel des zugeschütteten Ring- oder Werfthafens und bildet von Duisburg aus das Tor zu Ruhrort. 1922-23 wurde es gebaut als Verwaltung der Rheinischen Stahlwerke nach einem viel beachteten Architekturwettbewerb, aus dem der Düsseldorfer Heinrich Blecken siegreich hervorging. Nicht unähnlich der alten Düsseldorfer Mannesmann-Verwaltung von Peter Behrens stellt das Gebäude einen monumentalen Block unter einem großen Dach dar, den gleichförmige Reihen von Fenstern umlaufen, daher der sprichwörtliche Name. Der repräsentative Anspruch spiegelt sich in der Portalsituation mit Auffahrt und Vordach, aber auch in der Sorgfalt, mit der dekorative Details im Mauerwerk und unter dem Dachansatz eingefügt wurden. Neben dem Schifferkinderheim stellt das Tausendfensterhaus das zweite bedeutende Beispiel in Ruhrort für den sog. Backsteinexpressionismus dar. Der ursprünglich offene Innenhof wurde bei der Modernisierung durch Harald Deilmann 1996 mit einem Glasdach geschlossen. Heute sind hier mehrere Firmen und eine ambulante Augenklinik untergebracht.
Quelle: Route Industriekultur