Duisburg
Hafen Rheinpreußen
Franz Haniel gründete die Zeche Rheinpreußen als "reine" Kohlenzeche, das heißt an eine Verbindung zur Hüttenindustrie war nicht gedacht. Ihm ging es allein um den Verkauf von Kohle und dabei hatte er den Rhein als natürlichen Transportweg vorgesehen und – vorbei an der saarländischen Konkurrenz – die Absatzmärkte bis ins oberrheinische Gebiet im Visier. Nach langwierigen Abteufarbeiten konnte 1875 mit der Kohleförderung begonnen werden, was Haniel selbst nicht mehr erlebte.
Über eigene Umschlagsanlagen mit Lade- und Transportmöglichkeiten wickelte die Zeche ihren Kohleversand ab. Zwischen 1879 und 1881 wurden Zeche und Umschlagplatz mit einem gemauerten Viadukt miteinander verbunden. Bald waren die Umschlagsanlagen den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Trotz heftiger Proteste des Hafeninspektors von Duisburg-Ruhrort baute die Zeche zwischen 1906 und 1908 einen eigenen Zechenhafen mit Eisenbahnanschluss. Es entstand ein etwa 500 Meter langes und 75 Meter breites Hafenbecken, das mit einem 240 Meter langen Kanal mit dem offenen Rhein verbunden wurde.
Jahrzehntelang konnte der Hafen sich zu den größten und modernsten des Ruhrgebiets zählen. Auf der Südseite des Hafens liegt der inzwischen stillgelegte Bereich für den Kohleumschlag, auf der Nordseite befinden sich die Flüssig-Umschlaganlagen der Sasol-Chemie. Den schönsten Blick auf die Hafenanlage mit der Hubbrücke, die bei Hochwasser geöffnet wird, um Schiffen die Passage zu ermöglichen, hat man von der Friedrich-Ebert-Brücke aus.
Quelle: Route Industriekultur