Duisburg
Pumpwerk Alte Emscher
Eine der wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen im Duisburger Norden war die Emscherregulierung durch die 1904 gegründete Emschergenossenschaft. Die im Unterlauf reich mäandrierende Emscher hatte durch Bergsenkungen inzwischen kein natürliches Gefälle mehr zum Rhein. Das Pumpwerk Alte Emscher, das am Tiefpunkt des Senkungstrichters im Einzugsgebiet der Alten Emscher 1914 errichtet wurde, arbeitet noch heute und ist das älteste Pumpwerk der Emschergenossenschaft.
Das Bauwerk nach dem Entwurf des Architekten Alfred Fischer, einer der wichtigsten Wegbereiter der Klassischen Moderne in Westdeutschland, gehört mit seinem imposanten Kuppeldach von 41 m Durchmesser - seinerzeit nach der Breslauer Jahrhunderthalle die größte freigespannte Betonkuppel in Deutschland - zu den interessantesten Gebäuden seiner Epoche. Die Fassade ist funktional gegliedert: Über der Sockelzone markiert ein umlaufendes Gesims die Hochwassermarke; die oberhalb ansetzenden Fenster sind auf die innenliegende umlaufende Kranbahn abgestimmt. Die Bogenfenster der Dachlaterne geben dem Gebäudeinnern zusätzliches Licht. Der Eingangsbereich wird durch einen klassizistisch anmutenden Dreiecksgiebel betont.
Das Pumpwerk, das heute fast unter der Brücke der A 42 liegt, markiert zugleich den tiefsten Punkt im Bereich des Duisburger Nordens und damit im Abwassersystem. Mit Hilfe von acht Pumpen wird das gesammelte Bodenwasser aus einer Fläche von 3300 ha und das gereinigte Wasser der Emscher in den 5 m höher gelegenen Hauptsammler gefördert, der bei Alsum in den Rhein mündet.
Quelle: Route Industriekultur