Duisburg
Plangemühle Homberg
Die Windmühle des Unternehmers Merforth an der heutigen Mühlen-/ Zechenstraße wurde 1856 von dem Reedereibesitzer Johann Küppers erworben. Da die zunehmende Bebauung der Gegend den Windmühlenbetrieb immer schwieriger gestaltete, ersetzte Küppers 1874 die Wind- durch eine Dampfmühle. Für die Anlieferung des Getreides, das zum großen Teil importiert wurde, erwies sich die Lage in der Nähe des Rheines als ausgesprochen förderlich. Pferdefuhrwerke brachten das Getreide zu den Kunden. Das Absatzgebiet reichte auf der linken Rheinseite bis Krefeld und auf der rechten bis Oberhausen. Ab 1850 entwickelte sich Duisburg zum wichtigsten Umschlagplatz des westdeutschen Getreidehandels, eine Stellung, die bis zum Ersten Weltkrieg gehalten werden konnte. Die günstige Entwicklung des Mühlenunternehmens veranlassten die Söhne des Firmengründers, Peter und Mathias Küppers, eine neue, elektrisch betriebene Mühle direkt am Rheinufer zu errichten. Als sie 1907 die Arbeit aufnahm, war sie eine der größten Mühlen, die vollständig elektrisch betrieben wurden und außerdem eine der Ersten aus Eisenbeton.
Nachdem 1951 ein neues Gebäude mit einem modernen Mahlsystem errichtet worden war, zählten die Mühlenwerke Küppers zu den leistungsfähigsten Mühlen an Rhein und Ruhr. Im Zuge der Konzentration und Rationalisierung im Mühlenwesen schlossen sie sich 1969/70 mit den Rheinischen Mühlenwerken Herm. & Wilh. Werhahn KG und den Germania- Mühlenwerken Werner & Nicola zu den zu den Mühlenwerken Küppers und Werner zusammen. Von der Duisburger Mühlenindustrie, zu der der in den 1960er Jahren noch acht große Mühlen mit über 600 Beschäftigten gehörten, ist die Plangemühle in Homberg heute als einziges Mühlenwerk übrig geblieben und gehört zur Georg Plange KG, Neuss.
Quelle: Route Industriekultur