Duisburg
Museum der Deutschen Binnenschifffahrt
Von der "Badeanstalt zum Museum" - das gibt's nur im Ruhrgebiet. Was am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts noch dringende Notwendigkeit war, zaubert heute ein nostalgisches Lächeln auf unsere Gesichter. Eine Badeordnung, die Verbote wie "Hühneraugenoperationen dürfen in den Anstalten nicht vorgenommen werden" enthält, ermöglicht uns eine Vorstellung von dem, was sich im heutigen Museum der deutschen Binnenschifffahrt dereinst zugetragen haben dürfte.
Der Bau und die Eröffnung des Ruhrorter Hallenbades im Jahre 1910 war ein Ereignis. Wo sonst sollten sich die Arbeiter des benachbarten Hüttenwerks "Phoenix"nach der Schicht waschen? Also ging's ab in die Jugendstil-Schwimmhalle. Aber erst wurde geduscht - mit geruchloser Seife, wie es die Badeordnung vorschrieb.Ausgedient hatte das Bad 1985. Moderne Spaßbäder hatten ihm zu große Konkurrenz gemacht.
Heute "schwimmt" in der einstmaligen Männerschwimmhalle eine "Tjalk", ein historisches Segelschiff vom Rhein. Drei weitere Museumsschiffe, die "Oscar Huber" von 1922, der Eimerketten-Dampfbagger "Minden" von 1882 und das Kranschiff "Fendel 147" aus dem Jahr 1922 werden im ehemaligen Eisenbahnhafen unweit des Museums vor Anker gehen, heute finden Sie diese zum Teil noch am Steiger Schifferbörse. Technikgeschichte, aber auch Sozial- und Wirtschaftshistorie der Ruhrschifffahrt haben in Duisburg-Ruhrort eine neue Heimat gefunden.
Quelle: Route Industriekultur