Duisburg
Jüdisches Gemeindezentrum
Wo der Springwall, die alte Straße längs der Stadtmauer, auf den Hafen trifft, erhielt die Jüdische Gemeinde von Duisburg, Mülheim und Oberhausen 1999 eine neue Heimat in dem Gemeindezentrum mit Synagoge von Zvi Hecker. Wie ein Buch fächert sich das Gebäude in den Park hinein auf und stellt den Kontakt her mit dem öffentlichen Raum und mit den Menschen. Die beiden Teile des Hauses, die eigentliche Synagoge mit ihrer Stirnwand nach Osten und ein Veranstaltungssaal, sind durch ein verglastes Atrium miteinander verbunden. In den fünf Betonbögen konkretisieren sich vielfältige symbolische Bezüge, so zum Pentateuch und zu den fünf Standorten der jüdischen Gemeinde in Duisburg vom 13. Jahrhundert bis zur Progromnacht 1938, als die Synagoge in der nahen Junkernstraße in Flammen aufging. Heute befindet sich dort eine Kapelle der evangelischen Kirche.
Vor dem Gemeindezentrum liegt der Yitzhak-Rabin-Platz, den die Witwe des ermordeten Israelischen Ministerpräsidenten zusammen mit dem Geiger Yehudi Menuhin eingeweiht hat. Ein halbierter Stein aus Jerusalem erinnert daran. Zu dem Ensemble gesellt sich die große Stahlskulptur "Schwebend" von Menashe Kadishman. Das hier zum Ausdruck gebracht Gleichgewicht zwischen Last und Leichtigkeit steht für den labilen Ausgleich von Gegensätzen, so auch zwischen Industrie und Kultur am Pfad der Industriekultur.
Quelle: Route Industriekultur